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bees Wohnzimmer

Samstag, August 25, 2012

Verschwörung

Ich glaube, die beiden Männer haben sich gegen mich verschworen. Die beiden scheinen gestern abend, als der große Mann den kleinen Mann ins Bett gebracht hat, abgesprochen zu haben, daß sie mir heute nacht keinen Platz im Bett lassen wollen.

Der kleine Mann lag nicht etwa in seinem Bett, sondern schön hingekuschelt auf meiner Seite und gegen seine Matratze gelehnt. Da er ausnahmsweise schlief, obwohl er nicht auf dem Bauch lag, sondern eher auf der Seite bzw schon fast auf dem Rücken, habe ich ihn so liegen gelassen. Geschieht selten genug, edr hält nicht so viel davon, auf dem Rücken zu schlafen (Kann ich verstehen, ich kann auch nicht gut auf dem Rücken schlafen, eigentlich gar nicht). Meistens fuchtelt er sich dabei mit seinen Ärmchen wach.

Ich gehe momentan abends ja eher aus Vernunft früh ins Bett, wobei früh etwa gegen 23 Uhr bedeutet. Ich bin halt ein Abendmensch (Eule, nicht Lerche), der sich müde durch den gesamten Tag quält, um abends gegen 19 Uhr langsam mal sowas wie 'wach' zu sein. Dementsprechend brauche ich eine Weile, um einzuschlafen, weil ich einfach noch nicht die nötige Bettschwere habe. Nun, da das Kind ja quasi halb in meinem Bett lag, habe ich mich etwas weiter zum Mann rüber gelegt, damit ich das Kinneken nicht nachts versehentlich mit meiner Bettdecke ersticke (es lag nämlich recht mittig, dort pflege ich durchaus mit Decke zu schlafen).

Um 4:14 Uhr ersuchte das Kind um Nahrungszufuhr. (Wenn ich in dem Moment in der Lage war, auf den Wecker zu gucken, heißt das, daß ich schon eine Weile vorher aufgewacht sein muß, um sowohl körperlich als auch geistig die Höchstleistung von Bewegungskoordination und Merkfähigkeit der Uhrzeit zu vollbringen. Um die Uhrzeit und aus dem Tiefschlaf gerissen läuft mein Gehirn eher wie ein seeeeeeehhhhhr alter Computerprozessor und braucht eine Weile, um hochzufahren.) In diesem Fall lag es praktischerweise schon auf der richtigen Seite, so daß ich es nur ein wenig weiter zu mir hinziehen mußte. 

Das Kind war recht fröhlich und wach und gab beim Trinken seinem Bewegungsdrang nach. Nun, soll es gerne tun dürfen. Blöderweise führt dieser Bewegungsdrang dazu, daß mich der kleine Kerl tritt wie nix gutes. Gern auch in die volle Blase. Also rückte ich ein Stück nach hinten gen Besucherritze. Dank Bewegungsdrang (aka hemmungsloses Zappeln) bewegt sich das Kind ebenfalls durchs Bett und wieder auf mich zu. So rutschen wir also zentimeterweise nach hinten. Irgendwann ist das Kind gesättigt und fällt ins Milchkoma. Hurra, es schläft. Erfahrungsgemäß führt der Versuch, es in diesem Zustand in Kombination mit der Uhrzeit (es geht auf 5 Uhr zu) wieder in sein eigenes Bettchen zu bugsieren, dazu, daß das Kind erwacht und beschließt, es sei nun genug mit dieser Schlaferei und man könnte doch aufstehen und das Bespaßungsprogramm starten. Oder zumindest aufstehen. Ich weigere mich jedoch, vor 6 Uhr aufzustehen. Also lassen wir das Minimeins an Ort und Stelle liegen und schlafen.

Ich stehe kurz auf (wir erinnern uns: die volle Blase, die mich ungeweckt erst Stunden später aus dem Bett getrieben hätte; danke, Natur) und als ich wiederkomme, hat das an sich kleine Kind sich in meinem Bett sehr breit gemacht. Es liegt dort mit ausgebreiteten Armen, fast wie ein kleines t mit sehr langem T-Strich. Nun gut, wenn ich also auch noch in diesem Bette Platz haben möchte, muß ich wohl oder übel weiter in die Mitte rutschen. Da hat sich auch der tiefschlafende große Mann hinbewegt und breit gemacht, so daß mir letztlich gefühlte 20 cm in der nicht gerade rückenfreundlichen Besucherritze bleiben. Geschlafen habe ich dann eher nicht so, maximal gedöst. Da war es dann auch gar nicht so schlimm, daß der kleine Mann dann so gegen halb 7 frühstücken wollte, konnte ich mich doch endlich wieder ein wenig in mein Bett bewegen. Da haben wir dann das Zappel-Rutsch-Spiel wieder gestartet, nur daß wir diesmal andersrum lagen und ich so nach außen aus dem Bett rausgearbeitet wurde (bzw. ins Beistellbettchen rein, was auch keine Option ist - soooo klein bin nicht mal ich).

Nachdem das Kind also ein weiteres Mal betankt war, wollte es spielen. Ich nicht so. Ich konnte es überreden, auf meinem Bauch noch ein wenig zu schlafen. Der Preis dafür ist, daß ich platt auf dem Rücken liegen muß - und nicht so richtig gut schlafen kann (eigentlich gar nicht, nur dösen). Wobei das Kind in diesem Fall - es hatte ja schon eine Weile Schlaf intus - definitiv seinen Schnuller benötigt und sich erst mal eine Weile nicht entscheiden kann, ob es den Kopf nun zur einen oder zur anderen Seite drehen will. Also wird der Kopf mit Schnuller im Mund ein paar (so ca. 50-80) Mal hin und hergedreht, allerdings wird eben dieser Kopf nicht höher gehoben als nötig, was dazu führt, daß der Schnuller immer ordentlich über mein Brustbein schrubbt. Aua. Wenn die finale Kopfposition gefunden ist, wird der Schädel dann mit Rums abgelegt - hallo Schlüsselbein, schön, daß Du auch da bist.

Nun liege ich also zwar wieder in meinem eigenen Bett, aber das Kind auf mir, so daß ich auch nicht richtig schlafen kann. Als das Kind dann wieder eingeschlafen ist, habe ich den Ablegeversuch gestartet (erfolgreich) und bin duschen gegangen.

Ich bin dann also seit 4:14 Uhr heute morgen wach. Knirsch.

Nackt

Ich hätte gerade Zeit zu bloggen. Das Kind schläft und tut das ausnahmsweise nicht auf mir. Ich stand erst unschlüssig rum und fühlte mich so nackt ohne Kind auf dem Arm*. Wußte gar nichts mit der ungewohnten Situation anzufangen. Was macht man da? Erst mal Tee kochen, vielleicht fällt mir dann was ein...

Der Mann steht in der Dusche und hält mich somit auch nicht vom Schreiben ab. Beide Männer sind also beschäftigt. Ich hatte heute nacht (und nicht nur heute, aber bevorzugt nachts) viele Ideen, worüber ich hier gerne mal was schreiben würde. Kurze und längere Einträge. So, jetzt gerade in diesem Moment hätte ich Gelegenheit, jetzt ist der Kopf aber leer. Sehr eigenartig. Mir fällt nur grob ein Thema ein, zu dem ich einen längeren Beitrag schreiben wollte - so viel Zeit habe ich jetzt aber auch grade nicht (das Kind kriegt ja in absehbarer Zeit wieder Hunger, da kennt es nix und ist pünktlich wie ein Uhrwerk). Irgendwie bescheuert, oder? Neulich las ich den schönen Begriff "Rückbildung im Hirn" (oder so ähnlich), ich glaub der ist ganz passend. Ich führe das mal auf den allgemeinen Schlafmangel zurück.

Nun ja, dann trinke ich meinen Tee eben ausnahmsweise alleine. Und heiß. Ist ja auch schon mal was.

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* Ja, es ist ein Tragling. Aber sowas von!

Mittwoch, August 01, 2012

Jeder nur ein Los

Das Thermometer zeigt 38°C auf dem Balkon an - und das abends um halb 7... Es ist einfach zu heiß, um rauszugehen. Also haben wir (= das Kind und ich) es uns mal wieder hinter heruntergelassenen Jalousien bequem gemacht. Das Kind hält grad ein Nickerchen (natürlich auf meinem Arm, damit keiner von uns beiden friert...).

Gestern und vorgestern waren auch recht anstrengend. Am Montag hatten wir früh um 8 Uhr einen Banktermin und haben danach noch ein paar Kleinigkeiten erledigt, nachmittags um 14 Uhr waren wir bei der Rückbildungsgymnastik (hin und zurück mit öffentlichen Verkehrsmitteln - ich hasse es...) und abends waren wir mit dem werten Gatten mal wieder beim Schnitzel-Montag.

Klingt jetzt nicht so furchtbar dramatisch, ist es eigentlich auch nicht. Nur hat das Kind eine etwas eigene Ansicht von dem, was man in einem Kinderwagen liegend tun kann. Es gibt zwei Optionen: rumgucken und schreien. Schlafen ist eher die Ausnahme. Plöd. Zum Banktermin haben wir trotzdem den Kinderwagen genommen, weil ich danach noch ein paar Einkäufe erledigt habe, die mit Kinderwagen besser zu transportieren sind als mit einem getragenen Kind. Außerdem besteht das Kind zumindest tagsüber auf maximal 3-stündigen Trinkpausen, wobei es die Mahlzeit selbst gern ausgiebig genießt (sprich: es trinkt langsam). Muß also auch eingeplant werden. Aber von vorn.

Morgens sind wir mit dem frisch abgefütterten Kind zu Hause gestartet (während des Banktermins hat es immerhin auf meinem Arm geschlafen und auf dem Weg zu den Kleinigkeiten glücklicherweise die Option "Rumgucken" im Wagen gewählt) und nach den paar zu erledigenden Kleinigkeiten bin ich mit einem im Kinderwagen Zeter und Mordio brüllenden Kind im Laufschritt nach Hause gedüst - Essenszeit (leider nicht für mich, da mußte eine Butterbreze auf dem Weg reichen). Zu Hause angekommen grinst das Kind mich an, produziert ein Rohrbruchgeräusch und fordert seine nächste Mahlzeit. Na super. Wir schließen nach Windelwechsel und Raubtierfütterung eine Runde Mittagsschlaf an (für das Kind selbstverständlich, für  mich nachgeholter Nachtschlaf), ich warte übrigens noch auf den Rückruf der Krankenkasse. Nach Murphys Gesetz müssten die anrufen, sobald wir eingeschlafen sind. Ich stelle trotzdem vorsichtshalber mal den Wecker.

Nachmittags dann die Rückbildung. Der Wecker und nicht das Telefon reißen mich aus dem gerade erreichten Schlaf (ich muß wirklich extrem müde sein, um tagsüber mit dem Kind auf dem Bauch auch tatsächlich einzuschlafen und nicht nur ein wenig zu dösen). Ich bin geräderter als vorher. An sich wäre es sinnvoll, das Kind vor dem Kurs zu füttern, aber zum einen hatte es noch keinen Hunger und zum zweiten war die vorherige Mahlzeit auch noch nicht lange her. Zeit dafür war auch nicht. Irgendwie haben wir den ganzen Tag lang nicht in unseren Rhythmus gefunden... Also flugs und schlaftrunken unsere sieben Sachen zusammengesucht und das Kind ins Tragetuch gesteckt. Das Tuch ordentlich zu binden dauert auch seine Zeit, insbesondere wenn das Kind unwillig ist, weil es grad geweckt wurde. Nachdem ich letzte Woche nach dem Kurs mit dem Kinderwagen und den öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Rückweg eine gute Stunde statt einer halben gebraucht habe und mich zudem auch noch jedes Mal wie blöd durchquetschen mußte (das Gros der anderen ÖPNV-Nutzer hat nur Augen im Kopf, um direkt nach dem Betreten der UBahn noch in der Tür stehen zu bleiben und auf sein Smartphon zu starren), weil niemand bereit ist, auch nur einen Zentimeter zur Seite zu rücken, habe ich dieses Mal gleich auf den Wagen verzichtet. Brüllt das Kind auch weniger. Aber öffentliche Verkehrsmittel stressen mich: immer das gleiche Drama mit Umsteigen, Verspätungen und überfüllten und überhitzten Bahnen.

Leider war etwas der Wurm drin an dem Tag, so daß mir eine Bahn direkt vor der Nase wegfuhr und ich letztlich erst auf den letzten Drücker in den Kursraum geweht bin. Eigentlich bin ich lieber pünktlich und komme in Ruhe an. Meeeeeh. Also erst mal ankommen, das Kind auswickeln und parken und verdammt, ich hab nichts zu trinken dabei (aber Brand wie eine Bergziege). Das Kind hat jetzt aber wieder Hunger, also bekommt es was (sehr praktisch, dieses Stillen, man hat immer alles dabei und kann nix wesentliches vergessen). Und ich bekomme den ersten Kursteil immerhin theoretisch mit. Den zweiten dann theoretisch auch praktisch, weil mein Kind satt und gut drauf ist, das Kind neben mir aber seinen Brülltag hat, und ich deswegen auch nicht so viel gehört habe. Alles in allem ist es ein netter Kurs, die anderen sind alle recht normal und die Kinder haben auch durch die Bank normale Namen und keinen Chantalismus.

Dank Tuch statt Kinderwagen bin ich im einsetzenden Feierabendverkehr dann doch nur etwas länger als die übliche Zeit unterwegs und wir kommen einigermaßen gut gelaunt nach Hause.

Und wieder stellt sich die Frage: Kind jetzt andocken vor der üblichen Fütterungszeit und dann noch mal kurz bevor wir zum Schnitzel essen los müssen, obwohl das beides wieder weniger als die üblichen 3 Stunden sind (also 2x gegen den Hunger und den Rhythmus des Kindes anfüttern), oder abwarten, bis das Kind Hunger kriegt und erst dann füttern, wobei es dann höchstwahrscheinlich das darauffolgende Mal wieder Hunger hat, wenn wir gerade unser Essen serviert bekommen?

Wie gesagt, wir haben den ganzen Tag nicht in unseren Rhythmus gefunden. Nachdem wir vom Essen zurück waren (das Kind schlief die meiste Zeit im Tragetuch), war ich irgendwie platt. Und mehrfach komplett durchgeschwitzt, das Kind wärmt, das Tragetuch auch ordentlich und das Wetter tut sein Übriges...

Leider ist es nachts auch zu warm zum erholt schlafen, selbst wenn das Kind mich ließe. Von Montag auf Dienstag war die Nacht irgendwann zwischen 4 und 5 Uhr vorbei (logisch, das Kind hatte ja tagsüber viel im Tragetuch geschlafen). Moar...!

Dienstag hatten wir uns für nachmittags zum Spazieren gehen im Englischen Garten verabredet. Das Kind tat schon auf dem Hinweg in der UBahn (immerhin mußten wir nicht umsteigen) lautstark kund, was es von meiner Absicht, den Kinderwagen zu benutzen, hielt: nämlich nix. Also das Kind wieder ins Tuch gesteckt und den leeren Kinderwagen geschoben... Sehr sinnvoll. Und affenheiß. Deswegen mußten wir auch noch einen Tankstop einlegen, weil es eben so warm war (und ich hatte natürlich schon wieder (!) vergessen, auch für mich was zu trinken einzupacken). Aber der Kinderwagen war auch danach keine Option... Gnarf. Nichtsdestoweniger war es aber sehr schön, wenn auch meine Füße schon eine Weile vor der UBahnstation etwas qualmten.

Auf dem Rückweg brüllte das Kind trotz Tragetuch. Wir waren auch erst um halb sieben wieder zu Hause, hatten uns aber um sieben schon wieder im Biergarten verabredet (zum Glück im nächstgelegenen - irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, daß der Nachmittagsspaziergang so lange dauert). Das Kind brüllte also wieder mal Zeter und Mordio und kaum hatte ich es zu Hause aus dem Tuch gewickelt, hatte ich ein déjà-vu: das Kind grinst, füllt die Windel und fordert Nahrung.

Soll es haben, dann kommen wir eben ein bißchen später. Nach Windelwechsel, Füttern und nicht durchgeschwitzten Klamotten für uns beide dann wieder das Kind ins Tuch gesteckt und wieder losgetapert. Das Kind guckt interessiert durch die Gegend (man könnte ja was verpassen - von wem hat es das nur???), aber man kann ja auch nicht immer schlafen. Im Biergarten kann ich immerhin die Freunde begrüßen und meine Bestellung aufgeben. Kaum steht mein Essen vor mir, stellt das Kind die Sirene an und brüllt wieder los. Leider läßt es sich auch nicht wieder beruhigen, so daß ich mein Essen zügig verzehre (schlingen triffts eher) und den Heimweg antrete. Zu Hause dann der bekannte Ablauf mit Rohrbruchgeräusch. Entweder haben wir einen Heimscheißer oder es war echt Zufall...

Naja, was lernen wir daraus? Langer Rede kurzer Sinn: an meinem Vorsatz, nicht mehr als einen Termin am Tag zu machen, sollte ich versuchen festzuhalten, solange das Kind noch so klein ist. Weniger Stress für uns beide...

Heute haben wir dann einfach mal nix gemacht. War eh zu heiß. Das Kind ist mit Schlafen, Essen, Schnullerweitspucken, an den Händen nuckeln, herzallerliebst niedlich sein und lächeln eh schon ganz schön beschäftigt. Außerdem muß es in letzter Zeit auch immer ganz schön viel erzählen. Letzteres macht es übrigens gern beim Essen - von wem hat es das nur???