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bees Wohnzimmer

Mittwoch, Dezember 31, 2014

Jahresrückblick

Eigentlich steht an dieser Stelle ja immer der Bücherjahresrückblick, aber ich habe in diesem Jahr erstens wenig gelesen (tatsächlich), zweitens war viel Schrott dabei, den ich nicht zu Ende gelesen habe und drittens - und das ist tatsächlich der ausschlaggebende Punkt - habe ich meine Liste dieses Jahr nicht vernünftig gepflegt (man soll es nicht glauben). Tscha. Und nu?

Hier auf jeden Fall mal die Bücherlisten der alten Jahre, da ist sicher was interessantes dabei:
2011
2010
2009
2008

Stattdessen gibt es hier mal einen anderen Jahresrückblick. Da ich dieses Jahr so wenig gebloggt habe, ist das vielleicht auch nicht schlecht.

Januar
Das neue Jahr beginnt mit einem weinerlichen, anhänglichen Kind. Als ich am 7. Januar wieder zur Arbeit muß (der Mann arbeitet schon ein paar Tage lang wieder), kriegt Minimeins 3 Backenzähne auf einmal. Bei der Arbeit setzt sich das Pensum der letzten Monate fort, ich arbeite 6 statt 4 Tage die Woche und komme ansonsten zu nix. Immerhin klappt die Kinderbetreuung einigermaßen. Wir gehen jetzt regelmäßig mittwochs nachmittags zum Mutter-Kind-Turnen und noch ist nicht klar, ob Minimeins oder ich geschaffter sind am Mittwoch abend.

Februar
Der Februar ist arbeitstechnisch genauso verrückt wie November bis Januar, weiterhin 6-Tage-Wochen. Ich bin inzwischen ziemlich ausgelaugt und habe den ganzen Krankheitserregern, die Minimeins so anschleppt, wenig entgegenzusetzen. Die Kinderbetreuung läuft einigermaßen. Das Kind kommt nach wie vor mit einer Handvoll Wörter aus und ist glücklich damit. Die nächsten Zähne kommen durch und das Kind futtert sich wie die Raupe Nimmersatt durch alles essbare.

März
An Fasching fällt die Kinderbetreuung wieder mal aus und ich werde auch noch richtig krank (so sehr, daß ich sogar zum Arzt gehe...). Ich beschließe, etwas weniger zu arbeiten und mehr auf mich zu achten. Seit ich wieder arbeite, habe ich 8 kg abgenommen (2 hätten gereicht, damit die Hosen von vor der ersten Schwangerschaft wieder passen), das macht mich sehr dünnhäutig und anfällig für Krankheiten. Gleichzeitig flattert mir ein lukrativer Auftrag ins Haus - also doch nix mit weniger arbeiten. Aber wenigstens anders. Der Auftrag soll bis Ende Juni gehen. Ich reduziere Mitte des Monats wieder von 6 auf 5 Tage pro Woche.

April
Die Kinderbetreuung ist in diesem Monat eher chaotisch. Ständig ist die Tagesmutter krank oder macht Urlaub oder es sind Feiertage. Ich komme nicht so recht zum Arbeiten, weil wir ständig rumorganisieren müssen, damit das Kind versorgt ist. So arbeite ich wieder zu sehr unmöglichen Zeiten (nachts, Wochenende...) Es wird sommerlich warm, es wird Ostern, das Kind spricht weiterhin nur 5 Wörter und der Mann hat Ende des Monats Geburtstag. Ich zwinge mich, mehr zu essen als ich Hunger habe, damit ich wieder zunehme. Daß der neue Auftrag auch eine Kantine beinhaltet, ist dabei ganz hilfreich, so bekomme ich wenigstens 2x pro Woche vernünftiges Mittagessen (und reichlich).

Mai
Es ist wieder Grand-Prix-Zeit. Die Tagesmutter macht 3 Wochen Urlaub. Wir fahren Mitte Mai für 2 Wochen nach MeckPomm in die Nähe der Müritz (mitten im Nichts). Die dritte Woche hat der Mann noch Urlaub, ich arbeite wieder, Minimeins' Großeltern reisen Ende des Monats an (alle), weil das Kind seinen zweiten Geburtstag begeht. Im Urlaub hat es angefangen, doch ein bißchen mehr zu sprechen, so daß ich guten Gewissens den Fragebogen des Kinderarztes zu den sprachlichen Fähigkeiten ausfüllen kann. An Minimeins' Geburtstag stelle ich fest, daß ich wieder schwanger bin, hübsches Geschenk. Das Projekt Gewichtszunahme gestaltet sich dank des Urlaubs (viel Essen, wenig Bewegung) halbwegs erfolgreich und ich habe seit März schon wieder 3 kg zugelegt. Im Urlaub stricke ich viel.

Juni
Die Kinderbetreuung funktioniert diesen Monat tatsächlich nahezu ohne Unterbrechungen, nur die Brückentage müssen wir freinehmen. Ich komme tatsächlich ein bißchen zum Arbeiten, bin nur noch bei 4 halben und einem ganzen Tag pro Woche und damit bei ca. 28-30 Stunden/Woche (geplant waren mal 20h/Woche). Die 28-30 Stunden fühlen sich aber an wie ein Vollzeitjob. Die Tagesmutter kündigt weiteren Urlaub im August an und ich sage ihr, daß sie dieses Jahr schon recht viel Urlaub und Krankheitstage hatte. Im Büro ist man nicht amüsiert, daß ich schon wieder Urlaub machen muß im August. Schwangerschaftsbedingt ist mir ziemlich übel, wenn was zu essen vor mir steht, so daß die mühsam angefutterten Kilos wieder dahinschwinden. Ich kann gerade so viel essen, daß mir nicht vor Hunger übel ist. Es ist heiß, ich bin aufgrund der Hormonumstellung bleiern müde und die Fußball-WM beginnt. Mein lukrativer Auftrag wird um 6 Wochen bis Mitte August verlängert. Wir sind an Pfingsten auf einer Hochzeit in Bamberg, dort ist es affenheiß, aber auch sehr schön. Bamberg eben.

Juli
Die Tagesmutter kündigt weitere Urlaubswochen im Oktober und Dezember an, mir und einer anderen Mutter wird die Sache zu bunt und wir sprechen sie auf die Situation mit den vielen Fehltagen an, die sich mittlerweile auf gute 9 Wochen statt vereinbarter 6 kumulieren (bei vollem Entgelt). Das Thema beherrscht den ganzen Monat und belastet mich sehr. Ende des Monats fasse ich das ganze schriftlich zusammen, weil Gespräche zu nichts führen, und mache Lösungsvorschläge. Mir ist weiterhin schlecht und ich nehme wieder ab. Es ist heiß, ich habe gelegentlich Kreislauf und die Fußball-WM endet mit dem 4. Titel für die deutsche Mannschaft (juhu!). In Erinnerung bleibt mir allerdings weniger das Endspiel als das Schützenfest gegen Brasilien im Halbfinale (7:1 für Deutschland) und daß Klose endlich (!) WM-Torschütze geworden ist. Es sei ihm sowas von gegönnt.

August
Meine Arbeitssituation bzw. -aussichten ändern sich diesen Monat fast täglich. Anfang des Monats haben wir zwangsweise Urlaub, fahren auch ein paar Tage weg und saufen im Regen fast ab, so daß wir nach ein paar Tagen abbrechen und wieder nach Hause fahren. Wir ändern die Routine: Minimeins wird aus dem Schlafzimmer ausquartiert und der Mann bringt es von nun an ins Bett. Von einem auf den anderen Tag ist mir nicht mehr übel (das ist ca. in der 15. Schwangerschaftswoche), dafür spüre ich das Kind im Bauch zappeln (ca. 16. Woche). Das ist klasse. :-) Allerdings macht sich starker Eisenmangel bemerkbar und es geht mir trotzdem nicht gut.
Die Tagesmutter ist im Anschluß an den Urlaub wieder krank, es gibt ab Mitte des Monats viel Hin und Her und Diskussionen, Ende des Monats eskaliert die Situation und sie kündigt uns am letzten Augusttag den Betreuungsvertrag. Mein lukrativer Auftrag ist Mitte des Monats eigentlich ausgelaufen, die Situation ist allerdings aufgrund sich überschlagender Ereignisse sehr unübersichtlich. Es ergibt sich dann, daß der Auftrag nochmals verlängert wird, am liebsten soll ich dort Vollzeit arbeiten. Ich sage, daß ich bis Ende Oktober Teilzeit zur Verfügung stehen könnte, allerdings keinen Tag länger. Man sieht noch nicht, daß ich schwanger bin, noch geht das Bäuchlein als Pastawampe durch. Ende des  Monats freue ich mich tatsächlich über die ersten Lebkuchen, weil der ganze Monat eher herbstlich war. Auf die Beerdigung in der Monatsmitte hätte ich gern verzichtet.

September
Meine Arbeitssituation ändert sich abermals grundlegend.
Im September ist Schwangerschaftshalbzeit und plötzlich ist der Bauch auch als solcher erkennbar (wenn ich enge Kleidung trage, die Mandantschaft hat noch nix bemerkt). Anfang des Monats ärgere ich mich dermaßen über die Frauenärztin, daß ich woandershin wechsle. Ich esse um mein Leben (und nicht nur um meins) und immer ein "bißchen" mehr als ich Hunger habe und habe Mitte des Monats endlich wieder mein Ausgangsgewicht von Mai erreicht. Wir sind auf einer Hochzeit im Münchner Umland eingeladen und nachts viel später zu Hause als geplant. Wir finden glücklicherweise eine neue Kinderbetreuung für Minimeins ab Oktober. Außerdem gibt es ein wenig befriedigendes Gespräch mit dem Jugendamt bzgl. der Betreuung durch die Tagesmutter. Mein Walfisch-Yogakurs beginnt Mitte des Monats. Der Eisenmangel legt sich langsam.

Oktober
Im Oktober startet die Eingewöhnung in der neuen Krippe. Minimeins ist nach ca. 30 Minuten eingewöhnt, der Kindergarten ist nicht ganz so schnell und braucht knapp 4 Tage. Ich steige Anfang des 6. Monats auf Umstandshosen um und teile der Mandantschaft mit, daß ich schwanger bin, was große Überraschung auslöst. Wirklich offensichtlich ist es bei normaler Kleidung immer noch nicht. Ich futtere weiter wie ein Scheunendrescher. Mitte des Monats habe ich Geburtstag und kurz danach bin ich so stockheiser, daß ich kaum einen Ton rausbringe. Minimeins plappert kurz nach dem Kindergartenstart in ganzen Sätzen ohne Punkt und Komma (das gleiche Kind, das an Ostern noch mit 5 Wörtern auskam) und man versteht ihn immer besser.

November
Der neue Kindergarten ist toll. Minimeins will eigentlich gar nicht mit nach Hause, wenn ich ihn abholen komme. Seit Anfang des Monats arbeite ich nur noch von zu Hause aus und auch wesentlich weniger. Minimeins uns ich fahren mit dem Zug zu Oma und umschiffen durch Spontanität und Flexibilität den Bahnstreik. Mein Bauch ist angesichts des bereits 7. Monats noch recht klein, aber das war bei  Minimeins auch so. Das Baby zappelt sich eins und tanzt immer dann Samba, wenn ich mich beim Yoga zu entspannen versuche. Ich werden Ende des Monats doch recht schwerfällig, das Raketenbaby hat sich noch nicht gedreht, das macht mir etwas Sorgen. Ende des Monats wollte ich eigentlich aufhören zu arbeiten, das klappt leider nicht ganz, weil die Mandantschaft nicht so ganz mitspielt. Ab Ende des Monats sind Minimeins und ich immer mal wieder krank, aber nichts ernsthaftes, nur blöde Erkältungen. Mein Geburtsvorbereitungskurs startet. Der Staubsauger geht in die ewigen Jagdgründe ein und wir backen Plätzchen am ersten Adventswochenende.

Dezember
Minimeins hat einen Pseudokrupp-Anfall, ich schlafe deswegen ein paar Nächte lang sehr wenig, das Baby will sich nicht drehen und ich habe starke Symphysenschmerzen. Der Nikolaus kommt in den Kindergarten und hat auch zu Hause etwas vorbeigebracht. Ich besorge die letzten Weihnachtsgeschenke (bzw. stricke sie fertig), nehme viele Pakete für die Nachbarn an und habe um den 10. rum dann tatsächlich alles soweit erledigt, daß ich guten Gewissens nicht mehr täglich in meine Arbeitsmails gucken kann. Ich werde sehr schnell sehr schwerfällig, schaffe kaum noch die Hälfte von dem, was ich mir vornehme und bin ständig außer Puste und am Ende meiner Kräfte. Das Kind wächst wie wild, der Bauch kommt kaum nach und Mitte des Monats hat es sich endlich gedreht und rotiert auch nicht wieder zurück. Ich bin erleichtert. Das Baby ist schon sehr präsent, obwohl es noch nicht auf der Welt ist. Im Kindergarten gibt es eine Weihnachtsfeier, wir gehen schwimmen und erwerben einen Weihnachtsbaum. Ich melde mich in der Klinik an (für den Notfall) und erfahre, daß es wieder ein "kräftiges" Kind wird (na sowas). Trotz all der Beschwerlichkeiten kann ich endlich nach langer Zeit wieder den Advent genießen ohne den alljährlichen Arbeitswahnsinn. Der Geburtsvorbereitungskurs ist schon wieder vorbei und auch das Walfischyoga endet. Ich bin genau 2x auf dem Weihnachtsmarkt gewesen.
Kurz vor Weihnachten wird Minimeins richtig krank und ich kann mich wegen der (unregelmäßig auftretenden) Symphysenschmerzen manchmal kaum bewegen. Weihnachten ist trotzdem schön, sehr stressfrei und erholsam. Am zweiten Weihnachtsfeiertag fängt es an zu schneien und hört bis zum Jahresende nicht wieder auf. Der Mann und ich können uns rund 4 Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin endlich auf zwei Namen für das Raketenbaby einigen (jauchzet und frohlocket!), nach Weihnachten liege ich flach (der Mann ist nur erkältet, hält aber tapfer durch), Minimeins rockt schon wieder durch die Bude und Silvester wird wohl auch eher beschaulich (das ist aber alles andere als tragisch).


(Der Hausmeister hat sogar den Weg geräumt. Das passiert ja auch eher - sagen wir mal - selten. Wäre da hinten im Garten auch eher unnötig gewesen, den Bürgersteig zu räumen, wäre wohl sinnvoller gewesen, aber nun. Immerhin.)

Alles in allem war 2014 ein sehr ereignisreiches Jahr, sehr anstrengend, mit starken Höhen und Tiefen, aber ab dem vierten Quartal durchaus versöhnlich.