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bees Wohnzimmer

Donnerstag, März 06, 2014

Tagebuchbloggen: der fünfte März

Ja, hallo? Lebt hier noch jemand? Und März is auch schon?

Irgendwie habe ich wohl in letzter Zeit zu viel gearbeitet, deswegen war hier ein bißchen doll tote Hose. Aber mal ganz ehrlich, eigentlich ist auch gar nicht viel passiert, was ich hätte bebloggen können. Oder ich habs schon wieder vergessen, was auch recht naheliegend ist.

Jeeeedenfalls: Frau Brüllen ruft mal wieder zum Tagebuchbloggen auf, das findischgut (immer noch), da machischmit (wieder mal).

Eigentlich fängt der Tag schlecht an, geht schlecht weiter und hört wenigstens mittelgut auf, ich war nämlich krank. Eigentlich bin ich Dienstag abend recht früh ins Bett gegangen (ich weiß nicht mal mehr, ob ich mit dem Kind schlafen gegangen und gleich liegen geblieben bin oder noch mal aufstand), aber ich konnte nicht gut schlafen. Der Kopf schmerzte (trotz Paracetamol), der Hals kratzte (vom Husten), der Schnupfen verstopfe Nasen und Nebenhöhlen (was zu Kopfschmerzen führte), die Knochen taten weh - alles in allem also eine unschöne Kombination. Das Nasenspray, sonst enorm wirksam, verhalf auch nur zu marginaler Linderung (soweit, daß ich immerhin einschlafen konnte, um dann kurz darauf wieder kurz vor Ersticken aufzuwachen...). Kurz gesagt: ich war mit der Gesamtsituation eher unzufrieden.

Also beschloß ich - in einer der drölfzig Wachphasen - wohl besser am nächsten Tag (genauer gesagt: am selben Tag, also am Mittwoch) nicht arbeiten zu gehen (ich hatte am Dienstag eigentlich schon den ganzen Tag arbeiten wollen, bin dann aber doch mittags nach Hause gegangen, weil ich mich so matschig fühlte...), um meine Viren schön für mich behalten zu können und den Kollegen nix abgeben zu müssen.

Zwischendurch habe ich immer mal wieder gedöst, aber mit Schlafen hatte das wesentlich weniger zu tun, als mir lieb war. Außerdem war mir ständig zu kalt oder viel zu heiß, so daß ich abwechselnd zum Eiszapfen gefror oder schweißgebadet war. Als endlich der Wecker des Mannes klingelte (manchmal freue sogar ich mich übers Weckerklingeln, aber das war in diesem Leben bislang eher übersichtlich oft der Fall), bin ich erst mal duschen gegangen. Das Kind schlief noch (trotz Wecker), die Zeit kann man nutzen. So klar habe ich allerdings in dem Moment nicht gedacht, ich hatte eher starken Bodennebel im Kopf (dank der Nebenhöhlen, klar). Duschen halt aber ganz gut, sich wenigstens wieder ein wenig menschlicher zu fühlen. Und die heiße Luft tat auch den Atemwegen gut. Fliegen: zwei; Klappe: eine; check.

Als ich zurück ins Schlafzimmer kam, war das Kind denn doch schon wach und hüpfte auf seinem Vater rum. Der war nicht ganz so wach. "Umpf, umpf" klingt jedenfalls nicht wach, oder? Ins Bett gehen war unter den gegebenen Umständen aber auch keine Option, also dicke Socken zum Schlafanzug angezogen, eine dicke Strickjacke übergezogen und das Kind gewickelt und bekleidet. Der Mann machte Frühstück (nicht für mich, mir war nicht so nach Essen), ich kochte mir eine Wärmflasche und habe Teile des Frühstücks zur allgemeinen Belustigung unter einem Handtuch über einer Schüssel mit heißem Wasser und etwas Transpulmin verbracht. Gut fühlte ich mich danach nicht, aber es soll ja helfen. Der Mann war dann auch wenig überrascht, als ich meinte, er müsse seine Briefe selber in den Briefkasten werfen, da ich nicht zur Arbeit ginge heute (ich laufe auf dem Weg immer direkt an der Post vorbei, deswegen nehme ich üblicherweise die Post mit).

Nachdem das Kind grundgereinigt war, habe ich es schnell in Schuhe, Jacke, Schal und Mütze gestopft und so sind die beiden Männer dann überraschend und ungewöhnlich früh um 7:15 Uhr aus dem Haus gegangen. Minimeins winkt immer herzallerliebst, wenn er geht und wirft mir Luftküßchen zu. Zum Dahinschmelzen...

Ich war nun weder richtig wach noch richtig müde (also eigentlich war ich schon richtig müde, konnte aber nicht schlafen), also habe ich erst mal die Küche aufgeräumt und dann gewartet, daß es ein wenig später wurde, um im Büro anzurufen. Ich hatte nämlich keine Lust, den Computer hochzufahren, um einen Email zu schreiben. Dann hätte ich nämlich mit Sicherheit erst mal die anderen seit Montag aufgelaufenen Mails gelesen (Montag abend bin ich nämlich auch schon früh ins Bett und habe mir die abendliche Runde im Internet gespart, Dienstag das gleiche) und das wäre eh Quatsch gewesen mit der vielen Watte in meinem Kopf.

Die Kollegin, die ich schließlich im Büro erreichte, war wenig überrascht, daß ich krank sei. Offenbar sah ich am Dienstag schon leichiger aus als vermutet (ich merke das wohl schon gar nicht mehr, weil ich mich ständig wie der Tod auf Beinen fühle in letzter Zeit...). Je nun.

Zum Glück hatte ich in den letzten Wochen so viel rausgearbeitet, daß ich ohne zu großes schlechtes Gewissen den Tag zu Hause bleiben konnte. Also habe ich mich wieder ins Bett gelegt und versucht zu schlafen. Das hat genauso gut geklappt wie in der nacht zuvor, nämlich eher nicht. Also habe ich versucht zu lesen, sitzend waren die Nebenhöhlen nicht ganz so nervig wie liegend. Dafür habe ich mir dann auch ganz leichte Kost ausgesucht, nämlich eine Biographie über Marion Gräfin Dönhoff. Der Stil, in dem das Buch geschrieben ist, ist schon schön, aber auch recht schwierig. Dagegen sind die Buddenbrooks Unterhaltungsliteratur. Und das mit meinem umnebelten Hirn. Zwischen Schlafversuchen und Lesen (manche Passagen habe ich nur überflogen) verging die Zeit und zwischendurch klingelte ab und zu das Telefon (nur, wenn ich grad versuchte zu schlafen), irgendwann war ich immerhin geistig in der Lage, zurückzurufen (ich hab wohl doch noch mal ein bißchen geschlafen). Und siehe da, ein neuer Auftrag (sprach ich nicht tags zuvor, meine Arbeitszeiten mal wieder auf ein erträglicheres Maß zurückfahren zu wollen? Nun, das muß wohl noch etwas warten.). Jedenfalls ist krank sein doof. Alles elend.

Aber mittags mußte ich dann trotzdem das Kind von der Tagesmutter abholen. Vorher habe ich noch die Reste der Suppe vom Vortag aufgegessen (semilecker, so mit aufgeweichten Nudeln drin, aber ich habe ja eh nicht viel geschmeckt) und mit 2 Anrufbeantworter gesprochen.

Bei der Tagesmutter klingelte dann das Handy just in dem Moment, als ich auf den Klingelknopf gedrückt hatte, also einmal abwürgen. Dann Kind einsammeln, das sich immerhin freut, daß ich komme (es hatte eine Phase, da hat es freundlich gewunken und weitergespielt), wieder raus, den Buggy schnappen und wo ist eigentlich meine Handtasche? Na, die hatte ich bei der Tagesmutter drinnen stehenlassen. Herr, wirf Hirn vom Himmel (aber was man damit soll, ist dann ja auch wieder fraglich...). Kind ins Auto verklappen, Buggy zusammenklappen (seit dem letzten Flug ist das ein wenig Glückssache und man muß etwas Gewalt anwenden, damit das Klappen klappt), selber ins Auto werfen (es nieselt), Handy raus und zurückrufen. Ja, klappt alles, dann bricht das Gespräch ab. Naja, vielleicht hat sie das ok noch gehört.

Wieder zu Hause erst mal das Kind ausziehen, dann mich und dann nach Luft schnappend erst mal auf den nächstbesten Stuhl fallen. Ach so, das Kind will was essen, naja, es kann das halbe Würstchen haben, das es gestern übrig ließ. Aber erst mal wieder jemanden zurückrufen, das Handy klingelte auf dem Weg nach Hause schon wieder (so ist das, wenn man Anrufbeantworter bespricht und dann wegfährt). Ich telefoniere, das Kind spielt (von wegen nahender Hungertod...), da klingelt das Festnetztelefon, ich würge das Gespräch am Handy ab, weil ich an der Nummer meine zu erkennen, daß es ein Dienstleister ist, dessen Rückruf ich schon seit längerem erwarte, und dann ist es nur jemand, der mir ein Zeitungsabo andrehen will. Na thuper. Will ich nicht. Also das Gespräch beendet und das vorherige wieder aufgenommen. Bloß habe ich inzwischen den Faden verloren, warum wir eigentlich telefonierten. Irgendwie will der Kopf immer noch nicht so (ach ja, ich bin ja auch eigentlich krank). Als dann alles geklärt ist, will das Kind dann doch essen. Ich sitze daneben und fühle mich ein bißchen elend. Für nachmittags haben wir uns aber zum Spielen verabredet, was mir ganz recht ist, denn dann muß ich das Kind nicht bespaßen, sondern im Zweifel nur rumsitzen, während das Kind das ganze ihm fremde Spielzeug erkundet.

Blöd nur, daß wir dafür das Haus verlassen müssen. Vorher wird noch ein bißchen das heimische Wohnzimmer verwüstet (ja, ich habe meine Leute dafür, ich mache das nicht selber), dann wieder Kind anziehen, mich selber anziehen und raus. Nanu, woher kommt denn auf einmal die Sonne? Na gut, die Sonne scheint, wir haben noch ein wenig Zeit, also können wir in Ruhe zu Fuß gehen und noch ein bißchen Ingwer einkaufen, damit ich mir abends noch einen Tee kochen kann. Ingwertee hilft (schmeckt aber - naja...). Ich kann mich am Buggy festhalten, dann falle ich auch nicht um. Immerhin etwas. Irgendwie geht es mir mit fortschreitender Zeit immer schlechter. Auf dem Weg (es ist wirklich nicht weit und ich schleiche so langsam vor mich hin) fällt mir ein, daß ich - fahrlässigerweise - keine Taschentücher eingesteckt habe. Mistmistmist. Aber wir wollen ja eh in den Edeka, die haben welche. Die haben sogar so viele, daß sie die verkaufen! Hurra. Also erst mal rein in den Edeka, dann in den Aufzug, im Obergeschoß gibts Taschentücher und ne Bank, da muß ich mich leider erst mal hinsetzen. Minimeins schleppt Zeitungen an (und zurück) und nach 5 Minuten habe ich mich soweit gesammelt, daß wir weitergehen können. Den Ingwer finden wir dann auch noch, stehen gefühlte 30 Minuten an der Kasse, weil die Kassiererin neu ist und ein nicht bepreistes Objekt vor sich liegen hat und als wir endlich raus sind, regnets. Na super. Sonne, hallo? Warst Du nicht eben noch da? Naja, die paar Meter schaffen wir jetzt auch noch im Nieselregen, dann kommen wir an. 

Leider wohnt die Verabredung im 5. Stock und es gibt keinen Aufzug. Das hatte ich bislang verdrängt. Minimeins muß selber Treppen steigen, da kann ich ihn leider nicht hochschleppen, dann breche ich zusammen. Ich breche ja schon ohne Erkältung bei 5 Stockwerken fast zusammen (ja, ich könnte auch langsamer gehen, stimmt schon). Wir brauchen tatsächlich ewig, um oben anzukommen (na sowas...) und ich breche auch erst mal gepflegt auf der nächsten Sitzgelegenheit zusammen. Die andere Mutter ist ähnlich erkältet wie ich, hat aber immerhin freie Nebenhöhlen. Aber sie hört erkältungsbedingt auch schlecht (bei mir wirds grad immer schlimmer), so daß wir wie die alten Ommas zusammensitzen. Häh? - Häh? - Du, sorry, ich hör so schlecht grad... Ich halte mich an meinem Tee fest und erzähle ein bißchen was. Minimeins erkundet erwartungsgemäß das unbekannte Spielzeug und bringt mir jedes Einzelne. Ich baue unterdessen weiter ab. Boah, gut, daß wir mit dem Bus zurückfahren können und nicht laufen müssen. So im Nachhinein war das Hinlaufen schon eine Schnapsidee. Nur weils mir mittags mal ne Stunde nicht ganz so schlecht ging, heißt das ja noch lange nicht, daß ich wieder fit bin. Trotzdem find ichs schön, daß das Treffen mit ihr mal wieder geklappt hat, wir haben uns sonst immer nur beim Kinderturnen gesehen und da kann man sich so schlecht unterhalten.

Mir gehts immer elender und nach nicht mal anderthalb Stunden brechen wir auch wieder auf. Immerhin sol der nächste Bus nur 3 Minuten brauchen, als ich an der Haltestelle ankomme. Naja, er braucht fast 10 (Feierabendverkehr), aber immerhin konnte ich den Nieselregen im Bushäuschen aussitzen. Minimeins will unbedingt neben mir sitzen, nicht ins einem Buggy, bezirzt dann aber, als er endlich auf der Bank neben mir sitzt, lieber die Omi auf der anderen Seite. Auch gut.

Zu Hause angekommen, gibts nen Schlafanzug samt neuer Windel, wobei wir nur bis zu Hüfte kommen, dann weigert sich das Kind, seinen Pulli auszuziehen. Na gut, ich krieg Dich da schon noch raus. Solange binde ich ihm die Schlafanzugärmel um den Bauch, sonst zieht er sich das Ding wieder ganz aus (Einteiler). Kind hat Hungäääär und ich nicht mal Appetit, also irgendwas neutrales. Haferflockensuppe geht immer und schnell. Aber nur ne Portion fürs Kind (was einem Viertelliter Milch entspricht...). Eine Banane ist auch noch da, einmal durchmatschen und untermischen und das Kind schaufelt begeistert Löffel für Löffel davon in sich hinein. Ich koche mir derweil Ingwertee und eine Wärmflasche. Essen kann es inzwischen ganz gut (Kernkompetenz!), da kann ich auch nebenbei für Unterhaltung sorgen und noch mal inhalieren. Das Kind lacht sich halb kaputt und will immer Kuckuck!-Da! spielen. Ich nicht. Ich finde es schweineheiß und werde gleich sterben und seit wann sind 10 Minuten eigentlich so lang???

Überraschenderweise bin ich doch nicht gestorben, aber ich möchte jetzt bittedanke doch lieber gleich ins Bett. Vorher müssen wir aber noch HändewaschenMundwaschenZähneputzen und offenabr konnte das Kind doch nicht so gut essen wie sonst. Anders kann ich mir die Streuung von Haferflockenbananenmilchmatsch nicht erklären. Als ich alles wieder von Kind, Schlafanzug, Lätzchen, Tisch und Stuhl entfernt habe (ein bißchen war auch auf dem Boden, aber nicht viel, dafür hats nicht mehr gereicht), das Kind ins Bad gescheucht, abgewaschen, zum Zähneputzen überredet und abgetrocknet habe (und mich nebenbei selbst noch schnell in meinen Schlafanzug warf) und direkt ins Bett fallen könnte, ruft das Kind abwechselnd "mäh!" und "Papa!". Papa ist noch bei der Arbeit, Mäh kommt gleich. Aber erst müssen wir noch aufräumen. Minimeins bespielt jede einzelne Duplofigur und jedes Tier noch mal einzeln, bevor es in die Kiste wandert, ich breche zusammen. Dann können wir endlich zusammen eine Folge von Shawn das Schaf ansehen und danach springt das Kind freudig auf und rennt ins Bett. Na endlich. Es rennt dann allerdings wieder raus und schreit "Papa! Papa!", so daß wir den dann auch noch anrufen und gute Nacht sagen. (Kaum telefonieren wir, verstummt das Kind und winkt ins Telefon. Das Prinzip muß ich wohl noch mal erklären...)

Ab da gehts dann auch recht zügig. Noch ein Buch angucken (eigentlich immer, heute nicht), ein paar mal überlegen, ob man nicht noch was trinken möchte (ja, nein, ja, nein), wo ist der Schnuller, Drama beim Schlafsack anziehen (häh? das ist neu), noch mal Schnuller suchen, ganz doll viel Kuscheln, dann schlage ich dem Kinde vor, ob es nicht in seinem Bett einschlafen möchte (das hat am Tag zuvor auch geklappt) und ernte Begeisterung. Einzige Bedingung: es möchte nicht selbst reinkrabbeln, sondern von oben über die Kante reingekippt werden, so daß es mehr fällt als reingelegt wird. Nun ja, ich biete noch mal meine letzten Kraftreserven auf und wuchte das Kind rüber (es ist doch recht schwer inzwischen). Dort rollt es ein bißchen hin und her, fummelt an meiner Hand, zieht dann Arme und Beine unter den Bauch und ich kann meine Hand zurückhaben. Ich will auch schlafen, also rolle ich mich zusammen, es ist nicht zu warm und nicht zu kalt, schön kuschelig, das Kind schläft auch zügig, keine Nebengeräusche, kein Licht, das stört, ich bin saumüde und ziemlich alle... und kann nicht einschlafen. Na thuper...

Dann stehe ich eben noch mal auf, schnappe mir warme Socken und Strickjacke und werfe mich aufs Sofa. Ich gucke die aufgenommene Folge Big Bang Theory von Montag, esse den Rest vom Haferflockenbananenmatsch vom Kind auf (das hatte ich vergessen wegzuräumen), weil ich Hunger habe (aber immer noch keinen Appetit, weswegen ich froh bin, daß es nur ein paar Löffel voll sind), räume in der Küche noch ein bißchen auf und gehe so gegen 9 wieder ins Bett. Und diesmal schlafe ich auch ein. Und offensichtlich sogar so gut, daß ich weder höre, als der Mann nach Hause kommt, noch als er auch schlafen geht. Also endet der Tag deutlich besser als er begann. (Gesund bin ich allerdings immer noch nicht...)

Hier der fünfte Januar, im Februar hab ichs auch wieder nicht geschafft.

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