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bees Wohnzimmer

Sonntag, April 26, 2015

Statistisches

Ich habe die Auswertung vergessen! Rief ich doch dermaleinst zur Abstimmung auf, ob das Raketenbaby ein Mädchen, ein Junge oder ein Kaninchen wird. Dies ist das Ergebnis.

Die meisten waren für Mädchen, das Kind hatte aber andere Präferenzen. Auch recht.


Und wo wir gerade bei so Zahlenschnickschnack sind: eine wunderbare Kuriosität ist die Geburtsuhrzeit der beiden Kinder:
Minimeins wurde um  4:57 Uhr geboren, Rakete um 14:57 Uhr. Ich finde das großartig! :-D

Darüberhinaus wurden beide Kinder auf den 28. eines Monats berechnet (28.5. und 28.1.) - daß sich beide nicht daran gehalten haben, sondern sich jeweils schon am 23. auf den Weg machten, lasse ich  mal unkommentiert.

(So eine Punktlandung bekommen wir vermutlich nicht noch mal hin, schade eigentlich.)

Inzwischen ist das Kind schon drei Monate alt und ich frage mich ernsthaft, wann das passiert ist. Es rasen die Zeitenund wir rasen mit.

Donnerstag, April 23, 2015

Nur ein Termin pro Tag vs. Taubenschlag

An sich versuche ich weiterhin, an meiner Prämisse "mit kleinem Kind nur ein Termin am Tag" festzuhalten. Meistens klappt das, manchmal auch nicht.

Heute zum Beispiel klappt das eher nicht, stattdessen wird Modell Taubenschlag gelebt.

Vormittags kommt eine Freundin zum Frühstücken vorbei (ich habe nicht gesagt, daß das alles unangenehme Termine sind). Sie ist selbst gerade in den Mutterschutz gegangen. Das wird bestimmt sehr schön. :-)

Ebenfalls irgendwann vormittags kommt die Perle und bringt die Wohnung wieder auf Vordermann (das ist so ein wunderbarer Luxus und ein Mehr an Lebensqualität, den ich nicht missen möchte). Sie hat noch einen Temrin vorher und wußte nicht genau, wann sie kommt, aber das ist mir eigentlich auch relativ egal. Sie wird schon irgendwann auftauchen.

Zwischendurch muß ich natürlich alle zwei Stunden Rakete betanken, das hat sich ja nicht geändert. Dieser Vorgang dauert jeweils ca. eine Stunde, gern auch länger.

Nachmittags holen Rakete und ich dann Minimeins vom Kindergarten ab und gehen alle zusammen zum Zahnarzt. Zwar nur zur Kontrolle, aber für Minimeins ist es der erste "eigene" Termin. Bislang war er immer nur bei mir bzw. dem Mann dabei. Er weiß also, wie das funktioniert und daß das nicht tragisch ist, aber er ist zum ersten Mal selbst Patient. Ich bin mal gespannt, wie das wird.

Abends dann kommen relativ gleichzeitig ein Kumpel, der gerade in München auf Fortbildung weilt und abendliche Gesellschaft wünscht (das bieten wir doch gerne an), und die Enkelin unserer derzeitigen Vermieter mit einer Mietinteressentin zwecks Wohnungsbesichtigung.

Und wann dann alle Kinder schlafen, mache ich wahrscheinlich drei Kreuze.

Welttag des Buches und Bloggeburtstag

Der Titel hat sich nun schon seit Jahren bewährt, deswegen nehme ich ihn  einfach noch mal.

Welttag des Buches kennen wir ja schon. Ob ich allerdings bei den ganzen Terminen heute  dazu komme, in eine Buch zu gucken, bezweifle ich. Es sei denn, Buch angucken mit Minimeins zählt auch.

Bloggeburtstag ist jetzt zwar eigentlich nicht so bahnbrechend, aber es ist immerhin schon der 10. Jahrestag. Erstaunlich. 2005 habe ich mich zum ersten Mal befleißigt gefühlt, das Internet auch noch  mit meinem Senf zu beehren.

Und auch da gabs gleich schon Buchcontent.

Ich glaube, ich spendiere mir dafür ein Stückchen Geburtstagstorte. :-)

Bildergebnis für torte comic

Dienstag, April 21, 2015

Zug um Zug

Oder auch: Umzug.

Wir ziehen um, Anfang Juni. Wieder zurück nach Norddeutschland. Zurück in die Zivilisation. Bevor wir den Absprung nicht mehr schaffen.

Der Nachbar vermutete:
Ihr wollts ja nur ned, doss d' Kinder boarisch lerna.

Mist, enttarnt.

Ja, ich werde wohl einiges vermissen hier. Anderes aber auch gar nicht.

Es geht wieder in eine Kleinstadt (ca. 20.000 Einwohner). Ich bin ja mehr für das überschaubare. Der werte Gatte hätte einen Ort mit weniger als 1.000 Einwohnern bevorzugt, aber das war mir dann doch zu klein. Und zu wenig Infrastruktur.

Wir ziehen vor die Tore Hannovers. Da spricht man dann auch hochdeutsch. Ich hoffe, Minimeins hat sich nicht schon zuviel bairisch angeeignet, um durchzukommen.

Und ich werde mal eruieren, wie es so ist, nur 1,5 km (Fußweg) vom nächsten Ikea entfernt zu wohnen. Köttbullar-Overkill vermutlich.

Vorher will allerdings noch ein Umzugsunternehmen beauftragt werden (diesen Umzug packe ich nicht mehr in kompletter Eigenregie), alles durchsortiert* und eingepackt werden (gut, das Umzugsunternehmen ist inzwischen beauftragt und packt uns auch die zerbrechlichen Dinge ein (Geschirr, Gläser, Blumenvasen, Flaschen), den Rest packen wir aber selber, Ende nächste Woche bekommen wir die ersten 40 Kartons geliefert und fangen mit dem Kabinett des Grauens Keller an) und 1.000 Kleinigkeiten müssen noch erledigt werden (ich sag nur: Zahnarzt und diverse Impf- und U-Termine mit den Kindern). Außerdem stehen plötzlich noch ganz viele Termine an und zack! läuft einem die Zeit weg. Dabei sind es noch ca. 6 Wochen.

Außerdem müssen wir noch den Geburtstag des Mannes inkl. Abschiedsparty und den 3. Geburtstag von Minimeins feiern. Und erst nach letzterem fangen wir mit dem Abriss Einpacken des ganzen Zeugs in der Wohnung an, auch wenn der werte Gatte das schon lieber vorher machen würde. Aber man muß ja auch nicht länger als nötig zwischen lauter Kartons leben und alles, was man sucht, ist dann doch schon eingepackt.

Wir sind übrigens zwecks Wohnungssuche Ende März mit beiden Kindern im Gepäck knapp 700 km hochgefahren, haben uns verschiedene Häuser angeguckt und sind am nächsten Tag wieder zurückgefahren. Beide haben wirklich super mitgespielt, aber das brauche ich trotzdem so schnell nicht wieder. Das nächste Mal also erst beim Umzug.

Wir werden dann in einem (nicht ganz so) kleinen (Reiheneck-)Häuschen mit Garten wohnen, darauf freue ich mich schon sehr. Das Haus hat ca. 50% mehr Wohnfläche, als wir hier in unserer Wohnung haben (und das für dieselbe Miete...), die Wohnung ist inzwischen einfach zu klein geworden (hätte ich vor knapp 6 Jahren, als wir in diese Wohnung eingezogen sind, auch nicht gedacht).

Und ein paar neue Möbel brauchen wir dann auch noch, entweder weil  die alten doch langsam durch sind oder weil endlich ein größeres Möbel als bisher reinpasst (ich will ein Bett, in dem ich auch noch Platz habe, obwohl da schon der Baum Mann und die Kinder drinliegen!). Bisherige Liste dessen, was wir neu anschaffen wollen:
- Kinderkleiderschrank
- Bett
- Sofa
- ein neues Regal im Wohnzimmer (für die Kinderbücher und meine Wolle)

Außerdem fände ich es schön, wenn es dann dort - wenigstens im Wohnzimmer - mal etwas mehr nach Möbelhaus (aka ordentlich und aufgeräumt) aussieht und nicht überall mangels Platz was rumliegt (derzeitiger Status).

Nun ja. Man wird ja noch träumen dürfen.

___________________________________

* und manches muß weggeworfen,  noch brauchbares verschenkt oder verkauft werden. 

Hat jemand Interesse an 
- einem Damenrad 28", 5-Gang-Nabenschaltung
- einem Bett (1,60 x 2,00 Meter) (bei Bedarf mit Lattenrosten und ggf. sogar mit Matratzen, wenn man letzteres möchte)
- einer Motorradjacke in XL
- einem Badunterschrank oder
- einem kleinen Röhrenfernseher?
(Das ist nur das, was mir auf den ersten Blick einfällt.)
Bei Interesse bitte melden.

Überhaupt kann ich mich von Dingen, die dem Mann gehören, viel besser trennen. Ich habe in den letzten Jahren schon so einiges aussortiert, was sich dann doch als überflüssig herausgestellt hat (also das Zeugs, nicht das Aussortieren). Der Mann ist noch in der Phase "das kann man doch noch mal gebrauchen"**

** Diese Phase hatte mein Opa auch. Das führte dann dazu, daß er mehr Hosen "für den Garten" hatte, als er jemals noch hätte gärtnern können.

Sonntag, April 05, 2015

Tagebuchbloggen: der fünfte April

Wie immer am fünften ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Findisch gut, machisch mit.

Heute ist Ostersonntag. Friede, Freude, hartgekochte Eier.

Der Tag beginnt mit Nacht. Und - überraschenderweise - mit Schlaf. Kurz nach Mitternacht hat Rakete fertiggetrunken (oder wurde beim Trinken vom Schlaf übermannt, so genau weiß man das nicht), ist eingepennt und lässt sich in die Besucherritze bugsieren. Decke drüber (keine Panik, nur ein kleines Babydeckchen aus Wolle, kein dickes Federbett), Schnulli in Greifweite legen, Licht aus, komatös aufs Kopfkissen sinken, einschlafen.

Irgendwann morgens werde ich wach. Rakete ningelt ein bißchen, ist aber nicht wach. Also Schnuller rein, Händchen halten, warten, bis er wieder eingeschlafen ist und selbst ins Bad wanken. Da ist schon ein bißchen Dämmerung am Fenster erkennbar, sogar für brillenlose Maulwürfe wie mich. Der Gatte hat seine Armbanduhr im Bad liegen lassen, die sagt, es sei kurz nach sechs. (Wahre Winterzeitmenschen wissen natürlich: "in echt" ist es erst kurz nach fünf.)

Der Osterhase hat mir auch ein Geschenk gebracht: viel Milch und saumäßige Rückenschmerzen. Da sag noch mal einer, Milch sei gesund. Mich schmerzt sie eher, vorn wie hinten. Aua.

Zurück im Bett versuche ich das noch mal mit diesem Schlafdings. Mein Rücken torpediert das. Aua. Sagte ich schon, tut aber immer noch weh. Alle anderen schlafen noch, ich sollte die Gunst der Stunde nutzen. Is nicht. Also drehe ich mich drölfzig mal im Bett rum (ich übe schon mal, falls sich später die Gelegenheit ergeben sollte, im Grabe zu rotieren. Da ich eingeäschert werden will, dürfte das schwierig werden, aber ich bin ja gern mal für alle Eventualitäten gewappnet.). Irgendwann ningelt Rakete wieder, schläft aber noch tief und fest. Auch als ich ihn auf die andere Bettseite lege. Aufwecken und abfüllen würde jetzt also nur dazu führen, daß das Bett gemilcht wird, das Kind aber nur drei Schlucke trinkt und dann wieder einpennt. Kontraproduktiv also.

Dann ningelt auch Minimeins durchs Babyfon. Der Mann steht auf und guckt nach dem großen Kinde. Netterweise hat er das Babyfon ausgemacht oder mitgenommen, so daß ich mir die Diskussion der beiden nicht mit anhören muß. Ich nicke kurz ein. Fataler Fehler. Mann und großes Kind kommen kurz drauf wieder, der Mann verschwindet nochmal. Minimeins beklagt das Fehlen seines Schnullers und der Wasserflasche (wie jeden Morgen. Jeden. JEDEN. Echt jetzt.). Ich sage, er soll das Zeug selber holen (liegt ja alles in seinem Bettchen). Er rumort durchs Bett. Als der Mann endlich wieder eintrudelt, hat sich Minimeins aus dem Bett rumort und stürmt los, um das Gesuchte zu holen und dann wiederzukommen. Ein Betrieb ist das hier...

Dann liegen wir endlich wieder alle im Bett. Das große Kind liegt dabei sehr aktiv. Ächz. Ich eröffne dem Kinde, daß es aufstehen darf, wenn die Uhr schon mindestens 7:00 zeigt. Es ist sogar schon 7:12 Uhr. Das Kind springt aus dem Bett, der Mann fällt hinterher, ich klemme mir die Rakete unter den Arm und die Brille auf die Nase und wanke hinterher. Rakete pennt weiter, ich platze gleich. Die Milch staut sich schon, da hilft im Liegen stillen nix mehr, also in den Sessel. Das Licht im Wohnzimmer hilft, Monsieur Rakete tatsächlich zu sowas wie wach zu bewegen. Stillkissen, Stoffwindel (zum Milch aufwischen), Stillhütchen und Vitamin D positioniert, Rakete und mich reinbugsiert, meine Burg festgestopft und schon kann das Kindchen abgefüllt werden.

Minimeins wundert sich in der Zwischenzeit über das Körbchen, das da auf dem Tisch steht. Wir erklären ihm, daß der Osterhase da war und die gestern gefärbten Eier versteckt hat. Das Körbchen sei dazu da, diese Eier zu suchen und wieder einzusammeln. (Die Eier und Geschenke habe ich glücklicherweise gestern abend noch versteckt.) Minimeins schnappt sich das Körbchen und stürmt in die Küche (diesen Elan morgens möchte ich mal haben... oder besser nicht, das führt wieder nur zu eingegipsten Extremitäten...). Da sind schließlich die gefärbten Eier. Doof ist er ja nicht, der Knabe. Es sind aber nicht mehr alle bunten Eier da. Zwölf habe ich gekocht, elf haben überlebt und konnten gefärbt werden, sieben davon sind noch im Eierkarton, also muß der Osterhase wohl vier Stück versteckt haben. Rechnen kann er noch nicht, aber vier ist eine vorstellbare Menge, das sind nämlich drei und noch eins. Oder auch: ein Mama-Ei, ein Papa-Ei, ein Minimeins-Ei und ein Rakete-Ei. Minimeins' Logik. Kleiner Erklärbär.

Ich stille also den Raketerich, der Mann schläft im Sitzen meditiert auf dem Sofa und versucht dabei, Minimeins beim Suchen zu fotografieren (bewegliches Ziel = erhöhter Schwierigkeitsgrad), Minimeins spunkt durchs Wohnzimmer wie ein Osterhase auf Speed. Und das noch ganz ohne Schokoladenantrieb, ich finds immer noch erstaunlich. Nach einer Weile hat das Kind alles gefunden, was wir versteckt haben (und die grüne Kugelbahnkugel, die ich gestern abend vergeblich gesucht habe) und ist begeistert. Und ißt begeistert, und zwar ein Schokoschaf. Dann wird alles erst mal ein wenig bespielt. Um zehn nach acht ist Rakete voll und rülpst wie eine Busladung Ballermannurlauber.

Dann können wir frühstücken. Der Osterhase spendiert eine Runde hartgekochte Eier und Osterhasenservietten. Und den Rest vom Frühstück. Ich habe Minimeins schon mal angezogen, zur Feier des Feiertages sogar ein Hemd (schnell wenigstens einmal die Flohmarktbeute anziehen, bevor das Kind wieder rausgewachsen ist). Minimeins ist ganz angetan und sagt: "Papa hat auch sowas!?!" Ich bin auch noch schnell durchs Bad gesprungen und habe den Pölter gegen Jeans und T-Shirt getauscht und Zähne geputzt. Rakete liegt in seiner Hängematte und beobachtet das Mobilé. Der Mann hat Kaffee gekocht und den Tisch gedeckt (und die Spülmaschine ausgeräumt, glaube ich).

Beim Frühstück müssen mehrfach diverse hartgekochte und bunte Eier ihren Platz tauschen (ins Osterkörbchen, auf den Teller, in den Eierbecher...) Ich stelle fest, daß ich inzwischen lieber warme als kalte (harte) Eier esse. Das war früher auch mal anders. Der Mann ist noch recht schweigefreudig, also schwadroniere doziere rede ich über die Darreichungsform von hartgekochten Eiern. Über Remoulade und Mayonnaise komme ich zu Spargel in Kochschinkenröllchen und den kalten Platten der 70er/80er Jahre (ich mochte die). Rakete hat auch irgendwann genug von Hängematte und Mobilé und meckert, also kommt er auf den Arm, was etwas hinderlich beim Essen ist.

Nach dem Frühstück entschokoladisiere ich Minimeins (es gab Schokohase zum Ei) und putze ihm die Zähne. Rakete ist zufrieden, also kann ich duschen gehen, die gestaute Milch verursacht immer noch Schmerzen, da hat Raketes Frühstück heute morgen auch nicht viel dran geändert. Es ist inzwischen kurz vor halb zehn. Der Mann kommt rein und sagt, daß er und Minimeins jetzt schon die Maus gucken. Jo mei, wenn sie schon kommt, dann macht das. Is recht. Als ich endlich fertig bin und die gestaute Milch nicht mehr so schmerzt, stelle ich fest, daß ich vergessen habe, Stilleinlagen mit ins Bad zu nehmen. Dafür haben wir jetzt ein Milchbad. Ich rufe nach dem Mann, damit er mir welche bringt, der Mann ist taub. Toll, muß ich halt selber rübertropfen und welche holen. Hmpf. Dabei wird mir aus dem Wohnzimmer zugerufen, daß Rakete wieder Hunger habe. Also hüpfe (ist schließlich Ostern, Häschen hüpf!) ich in meine Klamotten, wuschele meine Haare grob in die richtige Richtung (manchmal spielen meine Haare Frisur, manchmal Vogelnest) und gehe wieder ins Wohnzimmer, um Rakete wieder zu stillen (das funktioniert immer dann am besten, wenn er sich von selbst meldet). Da ist es schon zehn vor zehn und in der Maus kommt jetzt das Schaf. A propos Schaf, ich würde ja gern den Film sehen, aber der ist für das große Kind wohl noch zu lang. Und für das kleine erst recht, also muß ich wohl warten, bis er auf DVD rauskommt.

Um zehn ist die Maus zu Ende, Minimeins mäandert durchs Wohnzimmer, ich Rakete trinkt noch, ich bin deswegen sehr bewegungseingeschränkt, der Mann geht duschen. Kurz darauf holt sich Minimeins seinen Schnulli, ich erkläre ihm zum ungefähr 500. Mal, daß es den nur zum Schlafen gibt (erfolglos). Immerhin bleibt das Kind auf dem Sofa sitzen und guckt sich ein Buch an (das der Osterhase brachte), statt zu marodieren. Gegen halb elf ist Rakete satt und ich schlage Minimeins, der inzwischen Löcher in die Luft starrt, vor, doch ins Bett zu gehen und Mittagsschlaf zu machen. Minimeins ist einverstanden. Wir überantworten die Rakete dem Manne zwecks Hosenwechsel (gerecht aufgeteilt: ich kümmere mich um den Input, er sich um den Output. Das klappt aber leider nur, wenn der Mann da ist. Vielleicht arbeitet er deswegen immer so lange? ;-)  ) und gehen schlafen. Der Mann will Rakete auch noch bringen, aber der ist grad richtig wach, da ist nix mit schlafen. Also darf er beim Mann bleiben, während Minimeins und ich tatsächlich noch mal knapp anderthalb Stunden schlafen.

Gegen zwölf werde ich wieder wach, Minimeins schläft noch, aber nicht besonders tief. Aus dem Wohnzimmer höre ich Rakete weinen, kurz drauf kommt der Mann rein und sagt, daß Rakete wieder Hunger habe (seltsamerweise hat er viel öfter Hunger, wenn er beim Mann ist als bei mir - honi soit qui mal y pense...). Also aufstehen. Minimeins wird dabei auch wach und steht auch mit auf. Ich parke mich wieder in meinen Sessel, positioniere das Stillkissen, die Stoffwindel gegen Milchbäder, die Stillhütchen und Rakete an der richtigen Stelle und das Kind trinkt wieder. Und nickt ein. Und trinkt. Und nickt wieder ein. Und trinkt. Sogar Professor Hastig könnte hier noch was lernen. Der Mann und Minimeins essen in der Küche ein bißchen Brot, ich bekomme auch ein paar Scheiben geschmiert und gereicht.

Der Mann versucht nach dem Mittagessen, Minimeins zu einem kleinen Ausflug zu überreden. Er muß noch Geld holen, die Sonne scheint gerade und außerdem müssen die beiden mindestens einmal täglich wenigstens kurz gelüftet werden. (Ich bin ja mehr der Typ Stubenhocker, das habe ich aber auch in meinem Leben schon ganz schön lange geübt, deswegen kann ich das so gut.) Nach längeren Diskussionen, wer mit welchem Fahrrad und welcher Kopfbedeckung etc. verlassen die beiden endlich das Haus. Ich muß dabei immer stark an mich halten, diesen Vorgang  i n  s e i n e r  g e s a m t e n  L ä n g e  zu ertragen, nicht zu sehr die Augen zu verdrehen (nachher bleiben sie dahinten im Kopf) und vor allem nicht einzugreifen. Letzteres kann ich ja eh schlecht, weil mir Rakete immer noch an der Brust hängt.

Als die beiden endlich weg sind, kriegt Rakete noch ein Fläschchen. Er trinkt etwa die Hälfte (immerhin) und pennt dann endgültig weg. Ich angle mir die aktuelle Eltern-Zeitschrift und trotz meiner akrobatischen Verrenkungen wird Rakete nicht wach (also nur ein bißchen, schläft dann aber wieder ein - schlafen gehört definitiv zu seinen Kernkompetenzen, das kann gern so bleiben). Ich blättere ein wenig in der Zeitung. Diese und die nächste Ausgabe bekomme ich noch, dann habe ich mein Abo gekündigt. Ich lese ein wenig und als ich gerade beschlossen habe, Rakete versuchsweise abzulegen und ein paar Reihen zu stricken, kommen Minimeins und der Mann wieder. Aus ists mit Ruhe und Frieden. Also Rakete ablegen in die Hängematte und hoffen, daß er trotzdem weiterschläft. Heut ist ein guter Tag, er tut's. Ich stricke trotzdem nicht.

Minimeins puzzelt, ich räume ein bißchen auf und fange diesen Beitrag an, der Mann bringt den Papiermüll runter. Ich müßte noch die Flaschen abwaschen und sterilisieren, wir haben nämlich nur drei und die sind jetzt alle benutzt, aber das kann ich auch gleich noch machen. Draußen schneit es grad in Strömen und schräg, fast quer. Igitt. Aber Ostern schneits ja gern noch mal (ja, ich weiß, ich neige zu Wiederholungen). Irgendwann gehen Minimeins und der Mann zum Kuscheln auf dem Sofa über (Minimeins will unbedingt seinen Schnuller, der Mann will gerne schlafen, beides zusammen - muahahaha!). Nach zwei Minuten hat Minimeins genug geschnullert gekuschelt (verhältnismäßig lang) und turnt auf seinem Vater rum. Der gibt komische Geräusche von sich ("Auffz. Argh. Öchz. Uff."), kann ich gar nicht nachvollziehen.

Dann stellt der Mann fest, daß es ja erst zehn vor drei ist und nicht wie gefühlt zehn vor fünf. Wie immer, wenn er nichts mit sich anzufangen weiß, überlegt er, was er essen könnte. Ich schlage Eis und rote Grütze vor, alle einverstanden. Rakete pennt noch, also am besten gleich in die Tat umsetzen. Gegen zwanzig nach drei sind wir fertig. Ich schreibe hier weiter, Minimeins und der Mann bauen Minimeins' Bett um. Eine Gitterseite kommt ab, mal sehen, wie oft der Knabe in nächster Zeit aus seinem Bett kullert. Gegen vier wird Rakete wieder wach und hat schlechte Laune Hunger.



Rakete kommt erst mal zum Papa, ein Boxenstopp mit Reifenwechsel. Ich wasche in der Zwischenzeit mal schnell die Fläschchen ab und werfe sie in die Mikrowelle. Rakete ist noch ganz zufrieden, deswegen gehe ich mit Minimeins auch noch mal zum Boxenstopp. Minimeins hat zwar schon einen Knoten in den Beinen, muß aber niiihiiiihiiicht aufs Klo. Is klar. (Im Kindergarten sagt er zwar auch nein, aber zieht sich dann die Hose aus und setzt sich auf diese winzigen Krippenkindertoiletten. Ich glaube, ihm gefällt die Kindergröße einfach besser...) Er rennt weg, ins Kinderzimmer und will grad zum Rumkreischen ansetzen. Zum Glück kann ich ihn ablenken. "Guck mal, da liegt ja Michel. Muß der vielleicht Pipi?" Völlig offensichtlich, aber das Kind spielt mit. Also muß erst Michel aufs Klo, dann wird abgeputzt (Minimeins spendiert seiner Puppe sogar sein Schäfchen-Klopapier) und dann die unsichtbare Windel wieder angezogen (Minimeins: "Michel ist noch so klein, und Babys haben eine Windel."). Bevor Minimeins es merkt, habe ich ihm seine Hose ausgezogen und ihn den Hocke raufgeschoben. Als ich ihn hinsetzen will, fällt der Groschen und er protestiert, kaum sitzt er aber, bestätigt sich, daß das eine gute Idee war. Er will dann noch sein Werk ansehen (ist das so'n Männerding? Ich verstehe das ja nicht...), ist zufrieden und wir können anziehen und Hände waschen.

Die Mikrowelle piepst, die Fläschchen sind fertig. Kaum habe ich wieder trockene Hände, stecke ich sie in den Wasserdampf des Sterilisators. Aua, $%&/(/&%$-Idee! Fläschen auf dem dafür bereitliegenden sauberen Handtuch ausbreiten, damit alles trocknen kann, Stillhütchen abtrocknen. Im Wohnzimmer wieder Stillkissen, Stoffwindel, Stillhütchen, Kind und mich im Sessel drapieren und Kind andocken. Komischerweise braucht Rakete links erst mal kein Hütchen (erst nach einer Weile), rechts dagegen am liebsten sofort. Seltsam. Der Mann und Minimeins gehen wieder nach draußen, inzwischen scheint auch die Sonne wieder. Der das-Haus-verlassen-Vorgang geht diesmal relativ schnell (erfreulicherweise, denn das nervt mich schon sehr). Es ist inzwischen halb fünf. Als Rakete langsam wegnickert, lese ich noch ein wenig weiter in der Eltern-Zeitschrift. Wunderbar ambivalent, vorne stehts so, hinten wieder anders. Das ist, was mich ein bißchen nervt. *augendverdreh*



Gegen fünf ist Rakete so zuverlässig eingeschlafen, daß ich ihn wieder in seine Hängematte legen kann. Ich schreibe hier ein bißchen weiter und mache ein paar Fotos von der Hängemattenrakete und meinem aktuellen Strickprojekt. Während die Kamera die Fotos auf den Rechner überträgt, räume ich ein bißchen das Wohnzimmer auf (eigentlich sinnlos, aber das Chaos nervt mich grad) und präpariere die inzwischen getrockneten Fläschchen (zusammenstecken und schon mal abgekochtes kaltes Wasser in der richtigen Menge reinfüllen - so muß man später nur schnell zehn Sekunden das Fläschchen in die Mikrowelle stellen, schütteln, zwei Messlöffel Milchpulver rein, nochmal schütteln, fertig).

Der Mann ruft vom Spielplatz aus an (20 Minuten zuvor hatte er noch per Hangout mitgeteilt, auf welchem Spielplatz sie seien, falls wir nachkommen wollten), ob ich schon mal Essen vorbereite. Was denn nun, sollen wir nachkommen oder Essen machen??? Also schnippel ich schon mal Kohlrabi klein. Den Rest darf er machen, vor allem die Zwiebel kleinschneiden. Ich fülle noch schnell das Toilettenpapier im Bad auf (auch so eine seltsame Sache... ich bin hier nämlich 90% der Zeit tatsächlich die einzige, die es schafft, zwei Rollen Klopapier vom Flur ins Bad zu tragen) und versuche, mir wenigstens die Fotos, die ich grad auf den Rechner geladen habe, anzusehen. Es reicht sogar dazu, ein paar davon bei Ravelry zu meinen Strickprojekten hochzuladen, bevor Mann und Minimeins wieder nach Hause kommen.

Da ist es dann schon zwanzig nach sechs. Der Mann ist schon genervt, als er reinkommt, macht dann aber noch essen (schlechte Laune ist ansteckend, das ist nicht schön). Minimeins und ich dölmern ein wenig rum, ich stille die Rakete noch mal. Der kleine hat Zeit, ich habe Hunger, also trinkt er noch weiter, während ich gleichzeitig versuche, was zu essen.

Nach dem Essen räume ich noch die Küche auf, der Mann kaspert mit Minimeins im Bad rum, während ich noch schnell ein Fläschchen für Rakete fertigmache (geht ja schnell, wenns einmal vorbereitet ist). Der Mann füttert Rakete im Wohnzimmer, ich räume mit Minimeins noch ein bißchen was auf und dann gucken wir gegen viertel vor acht endlich das Schaf als Betthupferl. Danach gehe ich noch mal mit Minimeins ins Bad, einmal Boxenstopp und Hände waschen (was genau haben die Jungs vorher gemacht?) und Windel anziehen für die Nacht. Ich habe mich breitschlagen lassen, noch eine Folge Schaf zu spendieren, danach geht Minimeins klaglos ins Bett. Der Mann hilft ihm noch beim Einschlafen, ich gucke ein wenig Münster-Tatort. Rakete schläft dabei auf mir ein. Neben dem Tatort lese ich noch ein wenig durchs Internet, schreibe das hier zu Ende (als sich Rakete endlich ablegen lässt, leider wird er kurz drauf wieder wach und ist nicht gerade gut gelaunt) und als der Mann wieder auftaucht, gucken wir verschiedene Bettgestelle an, die er mittags schon mal rausgesucht hatte. Wir wollen nämlich ein neues haben. Ikea taugt da auf Dauer nix und bietet auch nicht die Größe an, die ich haben will (bzw. die Länge, die der Mann gern hätte).

Wenn ich Rakete zügig dazu bewegen kann, wieder einzuschlafen, könnte ich vielleicht auch noch ein paar Reihen stricken. Rückenschmerzen habe ich auch wieder, diesmal allerdings tiefer als heute morgen. Thuuuuper...

Irgendwie habe ich den Eindruck, daß sich der ganze Tagesablauf bzw. mein Tun nur ums Essen/Trinken und Verdauen dreht. Essen ins Kind füllen, Windeln wechseln (an Wochenenden übernimmt das ja zum Glück der Gatte und Minimeins braucht nur noch nachts eine), Fläschchen vorbereiten, Fläschchen geben, Fläschchen waschen, Stillhütchen waschen, alles sterilisieren, selber was essen, das vorbereiten und wegräumen, mit Minimeins aufs Klo gehen, Pupswitze machen, Essen vor- oder zubereiten... Stimmt wohl auch, obwohl ja heute sogar der Mann einiges davon übernommen hat. Nervt mich aber trotzdem latent.

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