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bees Wohnzimmer

Donnerstag, November 26, 2015

Kleiner Geburtstag

Minimeins überlegt jetzt schon täglich, wen er zu seinem Geburtstag einlädt. Die Gästeliste wechselt zwar täglich, aber er hat ja noch ungefähr ein halbes Jahr Zeit, sich festzulegen. Geburtstag ist also ein Riesenthema bei ihm.

Nun hat Rakete neulich nach dem Babyturnen festgestellt, daß man sich auch selbst hinsetzen kann und nicht immer nur warten muß, bis einen jemand hinsetzt. Sitzen kann er schon länger, von selbst hinsetzen hielt er allerdings bislang nix. Wahrscheinlich war es schlichtweg nicht nötig.

Jetzt hat er sich gar nicht lange mit Üben und Scheitern aufgehalten, sondern hat - immer noch ganz der Macher, der junge Mann - sich kurzerhand hingesetzt, die Beine sortiert und fertig. Er hat natürlich großen Applaus geerntet, sich gefreut, daß alle (Minimeins und ich) so ein Theater machen und hat weitergemacht wie bisher.

Minimeins hat mich gefragt, warum wir geklatscht haben. Ich habe ihm erklärt, daß Rakete sich zum ersten Mal selbst hingesetzt hat und daß das was besonderes ist, wenn man etwas zum ersten Mal macht oder kann. Und dann habe ich - eher zufällig - festgestellt, daß Rakete ja an diesem Tag ja auch noch einen kleinen Geburtstag hat und 10 Monate alt wird.

Minimeins hatte kaum das Wort 'Geburtstag' gehört, da zersprang er schon vor Begeisterung. Wir mußten eine Krone basteln (Rakete ließ das Aufsetzen stoisch über sich ergehen, ergriff dann aber die Flucht), Häbbi Börsdäj singen und dann haben wir noch einen Stuhlkreis machen müssen und eine Rakete für Rakete steigen lassen (Kindergartenritual). Minimeins hat die Stühle aufgestellt, was allerdings bei einem Kreis von dreien mehr gewollt als gekonnt aussieht.

Minimeins hat mitgezählt: "Stufe 8! Stufe 9! Stufe 12! Stufe 80! Stufe 4! Stufe elfzich!" (Der gute Wille zählt - irgendwann hatte ich dann auch kapiert, wie das mit der Geburtstgsrakete funktioniert.)

Rakete selbst war ein bißchen erstaunt über das ungewohnte Brimborium, das wir veranstalten, aber er kennt das in diesem Irrenhaus ja schon.



Am besten fand ich allerdings, daß Minimeins auch an den folgenden drei Tagen beschloss, daß Rakete immer noch Geburtstag habe. Er hat sogar selbst die Krone gesucht, die Rakete fahrlässigerweise immer irgendwo verloren hatte. Heute mußten wir allerdings nur noch Häbbi Börsdäj singen und konnten schon auf den Stuhlkreis und die Geburtstagsrakete verzichten. 

Ich bin guter Dinge, daß wir das Thema noch in diesem Monat beenden können. Und dann haben wir ja noch drei Wochen Zeit, bis wieder ein kleiner Geburtstag ansteht. 

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Mittwoch, November 25, 2015

Fluchtzwerg

Rakete ist ein Fluchtzwerg, durch und durch.

Meistens ist er eher unauffällig, aber schleicht sich - raketenartig und ninjamäßig - still und heimlich an und ist stets da zur Stelle, wo man ihn am wenigsten vermutet (z.B. an der Haustür halb die Treppe runter, unter der Toilette und meistens natürlich direkt hinter mir...).

Nicht, daß er krabbeln könnte, aber er robbelt sich so durch die Gegend. Muß irre anstrengend sein, weil er den Bauch nicht hochhebt, aber er freut sich, daß er so mobil ist, wenn er sich fast nur mit Armkraft vorwärts zieht. Die Füße versuchen zwar, mitzuschieben, aber dazu ist es meistens zu glatt. Wir haben Fliesen, da ist es rutschig. Es liegen zwar hier und da Teppiche rum, aber da kommt man ja nicht so gut vorwärts, meint Herr Rakete.

Seit Rakete robbeln kann (also etwa Anfang Oktober, da war er gut 8 Monate alt), kann er seine Tagschläfchen nicht mehr in unserem großen Bett machen. Er hat sich nämlich - ganz Mann der Tat, nicht des Wortes - beim Aufwachen nicht großartig gemeldet, sondern sich gleich auf den Weg gemacht und ist Kopf voran aus dem Bett gepurzelt gepoltert. Das gab dann nicht nur großes Geschrei, sondern auch noch einen Riesenschreck (letzterer auf beiden Seiten). Außerdem ist auf den Kopf fallen ja nun auch nicht die klügste Idee.

Folglich mußte das Kind mit sofortiger Wirkung in seinem eigenen Gitterbettchen schlafen, nun auch tagsüber. Das Gitterbettchen steht direkt neben meinem Bett. An der einen Seite kann man mittig drei Gitterstäbe rausnehmen. Das hatte ich auch gemacht, weil es für das nächtliche Händchenhalten recht praktisch war. Rakete hatte dann aber zügig rausgefunden, daß er durch das Loch rausrobbeln kann. Natürlich hat er auch diesmal nicht an der Bettkante Halt gemacht, sondern hat sich wieder rausgestürzt. Plöht. 

Also habe ich erst mal Raketes Babydeckchen vor die Lücke gehängt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Aber davon ließ das Kinneken sich nicht lange aufhalten. Sogar im dunklen fand er aus seinem Bett heraus. Hm. Dann habe ich auf meiner Seite des Bettes das Seitenschläferkissen vor die Lücke gelegt. Auch das hat Rakete nur kurz aufgehalten, das Kissen hatte er auch zügig überwunden und dabei auch gleich noch sein Bett ein Stück von meinem weggeschoben. Super, Burschi! So nicht.

Vor anderthalb Wochen haben wir dann die Gitterstäbe wieder eingesetzt, um Rakete an der Flucht und vor allem am meistens damit endenden Sturz zu hindern. Zwar habe ich auch versucht, ihm zu zeigen, daß er rückwärts aus dem Bett klettern soll und nicht Kopf voran (das hat bei Minimeins gut funktioniert, aber vielleicht war der zu dem Zeitpunkt auch schon etwas älter oder konnte schon stehen, ich weiß es nicht mehr genau), aber das hat noch nicht so gut geklappt.

Letzte Woche war ich dann mit Rakete zum ersten Mal beim Babyturnen (ein Delfikurs, in den wir noch nachrücken konnten; als ich Minimeins erklärt habe, was wir da machen, kamen wir auf den Begriff Babyturnen, das triffts ja auch ganz gut). Dort scheint Rakete sich einiges abgeguckt zu haben, denn kurz drauf hat er sich erstmals selbst hingesetzt (ohne großes Scheitern, einfach mal machen und fertig) und auch angefangen, auf Minimeins' Hocker zu klettern (und regelmäßig abzustürzen). Außerdem zieht er sich jetzt an allem hoch, was er zu fassen bekommt aus seiner Kobrahaltung.

Dieses Hochklettern hat er dann auch mal in seinem Bettchen ausprobiert und gleich als nächstes rausgefunden, daß man so auch hervorragend aus dem Bett rauskommt: einfach hochziehen und dann den Kopf so weit nach vorne lehnen, bis der Rest hinterherkommt und man in Mamas Bett purzelt, wie Schneeflocken auf die Erde. Hauptsache raus aus dem Babyknast, oder was?

Der Fluchttrieb ist bei diesem Kind wirklich sehr ausgeprägt. Die Lösung, die Gitterstäbe wieder reinzustecken, hat also genau drei Tage gehalten. Thuper. Fluchtzwerg.

Ich tendiere dazu, die Gitterstäbe wieder rauszunehmen. Besser jedenfalls, als wenn das Kindchen sich aus dem Bett stürzt und dabei irgendwann versehentlich mal die falsche Seite erwischt. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Am sinnvollsten wäre es, wenn das Kindchen endlich kapierte, rückwärts aus dem großen Bett rauszuklettern. 

Rakete ist 10 Monate alt.

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Donnerstag, November 19, 2015

Grand Prix - Sonderbeitrag -

Deutschland hat seinen Helden Beitrag für den ESC (Eurovision Song Contest, oder früher auch: Grand Prix Eurovision de la Chanson) nominiert. Singen soll Heulboje Xavier Naidoo. Schlimm. Ganz schlimm. Ganz, ganz schlimm.

Zuerst dachte ich mir: "Nanu? Ist denn schon 1. April? War doch grad erst vor Weihnachten."*

Aber es scheint wohl tatsächlich so zu sein. Der ESC-Newsletter schreibt es auch:




Ich finde zwar eher, daß die Sonne untergeht, wenn der Mensch singt (eigentlich nicht nur die Sonne, sondern das ganze Abendland, ach, was sag ich: die Welt!), aber offenbar bin ich da anderer Meinung als der ARD-Unterhaltungschef.

Warum eigentlich eine direkte Nominierung und keine Auswahl-Show? Hatte man keine Lust auf "Unser Lied für Dingenskirchen"**? Oder war das - außer bei Lena - nicht so richtig erfolgreich? Wurden aus Sicht der Sendeanstalten immer die falschen nominiert? Man weiß es nicht.

Ich habe jetzt für 2016 also 2 Möglichkeiten:

1. Ich setze mal ein Jahr mit dem ESC aus. Das fände ich aber traurig.

2. Ich schalte während des deutschen Beitrag ab. Oder versuche es zumindest. Vermutlich wird mein Kommentar zum deutschen Beitrag während des ESCs dann lauten:

Nanu, was ist das denn? Die Heulboje*** jault für Deutschland. Die meinten das ernst? Argh, mach das aus! Ich ertrage das nicht. Ausmachen, habe ich gesagt! AUSMACHEN! Dann mach wenigstens den Ton aus. Ja, ich meine das ernst. Weggucken kann ich ja, aber weghören wird schwierig. MACH DEN TON AUS! AUS!!! LALALALALALALALALALALALALALALALALALALA! LALALALALALALALALALALALALALALALALALALA! LALALALALALALALALALALALALALALALALALALA!
Ich glaube, ich muß mal wohin.

Vielleicht überlegen sich die Verantwortlichen das ja noch mal.**** Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß das mit Heulboje Naidoo nur ein schlechter Witz war.

Nejnejnej... (kopfschüttelnd ab)

Nachtrag 24.11.2015: Nun hat der NDR den Herrn Naidoo doch wieder zurückgezogen. Lujah. Muß ich nächstes Jahr also doch nicht auf den ESC verzichten.

________________________________________

* Völlig ausgeschlossen ist das ja nicht. Wir wissen ja - und das auch nicht erst seit Frieda und Anneliese - es rasen die Zeiten und wir rasen mit.

** Wohin geht es diesmal? Ach ja, nach Schweden. Schon wieder, da waren wir ja 2013 schon. Danach Dänemark, dieses Jahr dann Österreich und nächstes eben wieder Schweden.

*** Boje ist ja auch ein lustiges Wort. Sag das mal ein paar Mal hintereinander! Bojebojebojebojeboje... Hihi. Oder ganz langgezogen. Booooooje, Boooooooje, Booooooje, Bojjjjjjje, Bojeeeeeee... Gnihihihi.

**** Ja, ich habe auch sehr lange an das Christkind geglaubt. 



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Mittwoch, November 11, 2015

Pflegehinweise

Eine Nachbarin hat mir eine Orchidee geschenkt. Ich unke wegen meines berühmten braunen Daumens rum, daß ich sie (also die Orchidee) hoffentlich nicht umbringe (habe ich nämlich bislang noch jedes Mal geschafft).

Die Nachbarin gibt mir daraufhin Pflegehinweise.

Ach, die sind gar nicht so empfindlich. Einfach jede Woche gießen und alle 6 Monate austauschen, dann halten die eeeeeeeewig.

Ach so. Na, das kriege ich hin.

Montag, November 09, 2015

Kindermund

Spracherwerb ist gar nicht so einfach. Wer schon mal eine Fremdsprache gelernt hat, wird das wissen. Minimeins ist da bis jetzt nicht so das Sprachtalent, dafür ist er motorisch sehr fit. Aber er plappert fröhlich vor sich hin, ich verstehe ihn einigermaßen und er wiederholt auch gern 27x das Wort, das ich einfach immer nicht verstehen will...

Nun ist die deutsche Sprache ja auch eine etwas kompliziertere. Zum Beispiel gibt es reflexive Verben und solche, die nicht reflexiv sind. Oder auch welche, die beides sind, zum Beispiel 'erinnern'.

reflexiv: sich erinnern, z.B. ich erinnere mich an xyz
nicht reflexiv: erinnern, z.B. ich erinnere das nicht (wobei ich hier jedes Mal leichte Krätze kriege, ich finde, das klingt einfach seltsam)

Minimeins ist da wesentlich kreativer. Er reflexiviert Verben, wie es ihm passt.

Neulich beim Frühstück wollte er ein drittes Honigbrot. Ich habe ihn darauf hingewiesen, daß er ja nun schon zwei Honigbrote eingeatmet habe und er ja auch gleich im Kindergarten noch sein Frühstück hätte. Minimeins war empört.

Aber Mama! Dann verhungere ich mich doch!

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