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bees Wohnzimmer

Donnerstag, Januar 21, 2016

"Im Schuh" bedeutet nicht "am Fuß"

Minimeins ist ein kleiner Taschenofen, im Zweifel ist ihm zu warm. Auch bei den derzeitigen Temperaturen von definitiv irgendwas unter Null bis minus 10 ungefähr. Natürlich ziehe ich ihn warm genug an, wenn er rausgeht, aber man darf auch nicht vergessen, daß er natürlich im Schnee auch ziemlich rumtobt, auf dem Spielplatz alles erklettert, was erkletterbar ist (wenn man die Größenrelation mal auf Erwachsenenniveau hochrechnen würde: versucht mal, auf etwas raufzuklettern, dessen erste Stufe etwa auf Bauchhöhe ist - ganz unanstrengend ist das nicht) und insgesamt ständig in Bewegung ist. 

Minimeins ist auch selten erkältet und so gut wie nie krank. Das letzte Mal wirklich krank war er Ende Oktober für ein paar Tage.

Kalt ist ihm jedenfalls eher nur, wenn ich ihn morgens aus dem Bett pflücke und auf dem Klo platziere. Kann ich aber verstehen. Bettwarm ist es im Bad nämlich nicht.

Nun sagt der Kindergarten, daß man sein Kind "wettergerecht" anziehen soll, weil die Kinder bei jedem Wetter rausgehen. Explizit eingegangen wird in der Infobroschüre dabei auf Sonnenschutz (Hut, Sonnencreme) im Sommer, auf Schal, Mütze und Handschuhe im Winter und auf Regenkleidung ganzjährig. Das ganze lief unter Gesundheitsvorschriften.

Minimeins trägt also derzeit, wenn wir zum Kindergarten gehen:
- Unterwäsche
- Strumpfhose
- Jeans oder Cordhose
- einen dicken Sweater
- Schneehose
- Schal, Mütze, warme Fäustlinge
- Winterjacke (das Ding lief im Laden unter Skijacke)
- Wollsocken
- Gummistiefel

Am Montag durfte er aber nicht mit draußen spielen, weil er "nur" seine Winterschuhe anhatte. (Die sind nicht gefüttert, was ihn aber an den anderen Tagen nachmittags draußen auch nicht störte. Kalte Füße hatte er jedenfalls beim Reinkommen nicht.) Die Erzieherinnen haben ihm angeboten, Gummistiefel anzuziehen, aber das wollte er nicht. Also mußte er drinnen bleiben. Leider hat der Kindergarten mir das beim Abholen nicht mitgeteilt, sondern Minimeins hat mir das teilweise erst nachmittags erzählt, dabei allerdings den Teil mit den Gummistiefeln weggelassen. 

Also habe ich am Dienstag früh nachgefragt, was denn da losgewesen sei und warum mir das nicht mitgeteilt wurde. Minimeins hat bereits am Dienstag morgen beim Anziehen darauf bestanden, unbedingt Gummistiefel anzuziehen, weil er mit den Schuhen nicht rausdürfte, mit den Gummistiefeln aber schon. Folglich trug das Kind die oben genannte Kleidersammlung, insbesondere Wollsocken in den Gummistiefeln.

Ja, mir ist klar, daß Gummistiefel nicht das wärmste Schuhwerk sind, aber wenn dem Kinde nicht kalt ist, ist es wohl ausreichend. Außerdem ist hier ja nun wirklich nur 2 Wochen im Jahr Winter und wasserdicht sind die Botten allemal.

Nun ist der Kindergarten der Ansicht, daß unter "wettergerechte" Kleidung (siehe oben) gefütterte Schuhe gehören (oder gefütterte Gummistiefel). Darüber habe ich sowohl am Dienstag als auch heute morgen ausführlich diskutieren dürfen. 

Argumentation des Kindergartens: die Kälte kommt von unten hoch und ungefütterte Gummistiefel sind zu kalt. Die Kinder stehen auch mal rum und kriegen dann kalte Füße.

Meine Fragen dazu: hat Minimeins jemals gesagt, daß er kalte Füße hat oder daß ihm kalt ist? Hat irgendjemand jemals beim Reinkommen nachgefühlt, ob er kalte Füße hat, wenn diese Befürchtung bei eben diesem Kind besteht?

Nein, das war nicht der Fall. Aber die Gesundheitsvorschriften... 

Das Kind durfte heute aber wieder nicht mit raus, weil es "nur" Wollsocken (über der Strumpfhose) und normale Gummistiefel trug, aber eben keine gefütterten Gummistiefel. Mir wurde trotz ausführlichster Diskussion also die elterliche Kompetenz abgesprochen, mein Kind wettergerecht (siehe oben) anzuziehen. Aus Sicht des Kindergartens kann ich also mein Kind morgens in Badehose in den Kindergarten schicken, aber wenn es dann dort zum Spielen rausgeht, hat es die Bekleidungsvorschriften des Kindergartens zu befolgen. Oder mit anderen Worten: Das Kind darf sich also auf dem Weg zum oder vom Kindergarten erkälten oder auch nachmittags oder am Wochenende, aber nicht in der Zeit zwischen 10 und 12 Uhr. Nun, ich hoffe, die Erkältungsviren halten sich auch daran.

Mir hat sich bei der ganzen Diskussion allerdings nicht erschlossen, worin genau der Unterschied besteht, ob der wärmende Wollanteil nun im Schuh angebracht ist oder am Fuß des Kindes.

Dienstag, Januar 19, 2016

Prioritäten

Neulich habe ich Streusalz im Laden gesucht - aber nicht gefunden. Dafür mind. vier verschiedene Sorten Grillkohle. (Und Grillanzünder. Und Blumendünger. Und Aluschalen zum Grillen.)

Norddeutschland, eindeutig.

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Montag, Januar 18, 2016

Abgetakelt

Wir haben am Wochenende den Weihnachtsbaum abgetakelt und rausgeworfen: irgendwie ist das Wohnzimmer jetzt so leer. Was hatten wir denn bitte vorher da stehen?

Nix. Aber man gewöhnt sich doch recht schnell an so'n Trümmchen von Baum.

Minimeins ist auch schon ganz traurig und fragt täglich 10-36 mal, wann denn wohl bitte eeeeeeendlich wieder Weihnachten ist. Bald*.


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* 'Bald' ist ja ein sehr dehnbarer Begriff. Die Antwort "ein Viertel Deines bisherigen Lebens" hätte ihm wohl trotz fehlender mathematischer Kenntnisse nicht geschmeckt.

Dienstag, Januar 12, 2016

Bitte Ruhe: der Künstler performt

Minimeins singt grad ganz gern. Er ist der Ansicht, wenn man sich neben den Weihnachtsbaum stellt und inbrünstig genug "Oh Tannebaum" schmettert, dann ist wieder Weihnachten und das Christkind kommt noch mal.

Irgendwie funktioniert das aber nicht so richtig und der Baum ist demnächst dann ja auch weg. Mal sehen, was er dann macht. (Wahrscheinlich täglich fragen, wann den Ostern ist.)

Jedenfalls hat er neulich sein Liederbuch aus dem Regal gekramt.

Ah, mein Singbuch! 

Er blättert darin und landet nach kürzester Zeit bei "Backe, backe, Kuchen". 

Ah, da isses ja. Das Lied habe ich gesucht!

Sprichts, legt das Buch auf meinen Stuhl am Esstisch, stützt seine Arme rechts udn links vom Buch auf, starrt konzentriert auf die Noten und singt kräht:

In der Weihnachtsbäckerei...

Überraschend textsicher ist der Knabe, aber das Lied lief hier zum einen ja auch rauf und runter (immer noch mind. einmal täglich) und im Kindergarten wurde es auch ausgiebig gesungen. Also kein Wunder, daß er es auswendig kann. Ich hätte jetzt allerdings ganz gern mal wieder eine Pause davon. So 10 Monate würden mir schon reichen. 

Damit jedoch nicht genug. Als er fertig ist, meint er, das Lied einfach noch mal anders darstellen zu müssen: schreiend und dabei hin und her hopsend und wild den Kopf schwenkend.

Die Weihnachtsbäckerei in der Heavy Metal-Version. Hat was.

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Donnerstag, Januar 07, 2016

Ein ewiger Kreislauf

Das Baby badet.

Das Baby isst.

Das Baby könnte mal wieder baden.

Das Baby verdaut.

Das Baby sollte bei Gelegenheit wirklich mal wieder baden.

Das Baby kotzt.

Das Baby badet.

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